Mehr Durchblick: Das bringen Filter und Tönungen in Brillen.

Eine Brille ist nicht einfach nur eine Sehhilfe. Mit Filtern und Tönungen kann sie die Augen auch schützen. Doch welche sind wirklich sinnvoll – und worauf kommt es beim Brillenkauf noch an?

Je dunkler die Brillengläser, desto besser schützen sie die Augen vor der Sonne? Klingt logisch, ist allerdings falsch.

„Die Tönung sagt nichts über den Schutz der Brillengläser vor schädlicher UV-Strahlung aus“, sagt Sarah Köster vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Genauso, wie Menschen das ultraviolette Licht nicht sehen können, ist auch der UV-Filter unsichtbar. Es gibt klare Brillengläser mit UV-Schutz.

Umgekehrt würden dunkel getönte Brillengläser ohne UV-Filter laut Köster den Augen eher schaden, weil sich die Pupille bei Dunkelheit weitet und somit mehr schädliche Strahlung ins Auge dringt.

Entscheidende Auswahlkriterien für eine gute Sonnenbrille sind ein garantierter UV-Schutz, die richtige Blendschutzkategorie und eine hochwertige Verarbeitung. Foto: Tobias Hase/ dpa-tmn

Schutz vor Strahlung

Grundsätzlich kann man mit Tönungen und Filtern Lichtschäden am Auge vorbeugen. Sie böten beispielsweise Schutz vor der UV-Strahlung des Sonnenlichts, Blendung, Streulicht und Infrarotstrahlung, sagt die Augenoptikerin Peggy Kleindienst aus München. Filter können gegebenenfalls auch die Sehschärfe verbessern.

Bestimmte Berufsgruppen wie Schweißer müssen zum Schutz vor gefährlicher Strahlung während der Arbeit Brillen mit Schutzfilter tragen. „Auch Menschen mit Augenerkrankungen können durch spezielle Filtergläser ein besseres Kontrastsehen erreichen und ihre Beschwerden mildern“, sagt Kleindienst.

Folgende Filter gibt es:

  • Sonnenschutzfilter schützen vor der sogenannten Absolutblendung durch zu starke Sonneneinstrahlung.
  • Spezialfiltergläser absorbieren einen Teil des sichtbaren, kurzwelligen Lichtspektrums. Sie werden etwa bei Retinitis pigmentosa eingesetzt, einer Gruppe von erblichen Augenerkrankungen, die eine Zerstörung der Netzhaut zur Folge hat.
  • Polarisierende Filter reduzieren Reflexionen an spiegelnden Oberflächen wie Wasser, Schnee oder Metall.
  • Blaulichtfilter sind für die Computerarbeit gedacht, um den Anteil des blauen Lichts zu filtern. Das soll dazu beitragen, dass die Augen dabei weniger schnell ermüden.

Bei intensiver Sonnenstrahlung sollte man zum Schutz der Augen eine getönte Brille mit gutem UV-Schutz tragen. „Allerdings gibt es unterschiedliche Tönungen und Filter für unterschiedliche Bedürfnisse“, so Kleindienst.

Einen zuverlässigen UV-Schutz erkennt der Laie daran, dass beispielsweise „100% UV-Schutz“ oder „UV 400“ im Brillenbügel oder Produktinformationsblatt steht. Das bedeutet, dass UV-Lichtstrahlung unterhalb der Wellenlänge von 400 Nanometern gefiltert wird und nicht ins Auge gelangt. Dann sind die Augen wirksam geschützt.

Die Tönungsgrade und ihr Einsatzzweck

Und was bringt die Tönung? „Sie sorgt zusätzlich dafür, dass die Lichtmenge insgesamt reduziert wird und man auch an sehr hellen Tagen oder beim Winter- und Wassersport blendfrei sehen kann, ohne die Augen zusammenzukneifen“, erklärt Sarah Köster.

Die Tönungsstärke ist in fünf Blendschutzkategorien eingeteilt: Gläser der Kategorie 0 lassen etwa 80 bis 100 Prozent Licht durch. Bei der Kategorie 1 sind es noch 43 bis 80 Prozent, bei Kategorie 2 beträgt der Transmissionsgrad 18 bis 43 Prozent – das ist eine gut geeignete Tönung für den Sommer in Deutschland.

Kategorie 3 mit 8 bis 18 Prozent Durchlässigkeit eignet sich laut Köster für Strand- oder Schneeurlaube. Sehr dunkle Gläser (Kategorie 4) lassen nur 3 bis 8 Prozent Licht durch und können zum Beispiel im Hochgebirge zum Einsatz kommen – ans Steuer eines Autos sollte man sich damit auch tagsüber nicht setzen.

Zweite Brille oder klappbare Aufsätze?

Für Fehlsichtige, die Brille tragen, bietet sich eine zweite, getönte Brille als Ergänzung der Alltagsbrille an. Klappbare Aufsätze für die normale Brille bieten einen Kompromiss, sind allerdings laut ZVA oft nicht so praktikabel. Eine weitere Option sind selbsttönende Gläser, die sich an die jeweiligen Lichtverhältnisse anpassen.

Wünscht man sich zwar UV-Schutz im Alltag, benötigt aber keinen Blendschutz, findet man in klaren Gläsern mit UV-Filter womöglich die beste Lösung. Kontaktlinsenträger kaufen sich am besten eine normale Sonnenbrille. Kontaktlinsen mit integrierten UV-Schutz gebe es zwar auch, so Köster, diese deckten aber nur einen Teil des Auges ab.

Worauf es beim Brillenkauf ankommt

„Zudem sollte man beim Kauf darauf achten, dass das Glas auf einen leichten Fingerdruck in der Fassung nicht nachgibt“, rät Köster.

Hochwertige Gläser sind frei von Blasen, Schlieren oder Einschlüssen. Köster gibt außerdem folgenden Tipp zur Qualitätskontrolle: „Wenn man einen Gegenstand durch ein Brillenglas fixiert und dabei die Brille leicht hin- und herbewegt oder im Uhrzeigersinn dreht, sollte sich der betrachtete Gegenstand nicht bewegen oder verzerren.“

Die richtige Passform ist ebenfalls wichtig, so Köster: Sitze die Brille nicht gut auf der Nase, beschlage sie leichter und könne Druckstellen verursachen oder rutschen. dpa/tmn

 

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.