Ab Juli: Vereinfachte Verordnung von Reha ab 70 und Anschlussreha.

Bislang wurden Anträge auf medizinische Reha von Krankenkassen zunächst auf ihre medizinische Erforderlichkeit überprüft. Ab dem 1. Juli entfällt dies bei zwei Reha-Arten. Das sollten Sie wissen:

Eine geriatrische Reha soll helfen, die Beweglichkeit und Selbstständigkeit im Alter zu erhalten oder diese bei älteren Patientinnen und Patienten nach Krankheit oder Operation wiederherzustellen. Außerdem soll dadurch die Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich vermieden werden. Gute Nachrichten: Ab dem 1. Juli wird ihre Verordnung einfacher.

Ob eine geriatrische Rehabilitation für Versicherte ab 70 Jahren als medizinisch erforderlich gilt, prüfen dann nicht mehr wie bisher zunächst die Krankenkassen. Diese Aufgabe liegt nun bei den Kassenärztinnen und -Ärzten. Das hatte der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken im Dezember 2021 beschlossen.

Funktionstests notwendig

Für die Verordnung einer solchen Rehabilitation, die sowohl ambulant wie auch stationär möglich ist, müssen die Ärztinnen und Ärzte nun „geriatrietypische Diagnosen“ stellen, etwa zu Mobilitätseinschränkung oder Depressionen. Überprüft werden diese mit bestimmten Funktionstests.

Wird die Verordnung mit der entsprechenden Diagnose zur Kostenübernahme bei der Krankenkasse eingereicht, prüft diese nur noch die leistungsrechtlichen Voraussetzungen. Zum Beispiel, dass ein Reha-Bedarf wegen mindestens zwei Erkrankungen ärztlich dokumentiert ist. Das könnte die Beantragungszeiten verringern.

Neue Regelung für Anschlussreha in allen Altersgruppen

Foto: pixabay

Auch für eine Reha nach einem Krankenhausaufenthalt ohne Altersbeschränkung entfällt ab dem 1. Juli die Vorab-Prüfung der Kassen – allerdings nur bei bestimmten Krankheitsbildern. Dazu gehören Krebs, Herz-Kreislauf- oder neurologischen Erkrankungen. Oder wenn nach dem Einsatz eines neuen Kniegelenks oder nach einer Hüft-OP eine direkte Anschlussreha nötig ist, um Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Voraussetzung ist hier aber weiterhin, dass unter anderem eine positive Rehabilitationsprognose besteht. dpa/tmn

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.