Fit und gesund durch Bewegung im Freien

Sportliche Aktivitäten in der Natur bauen Stress ab und tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Foto: Vasyl – stock.adobe.com

„Sport ist gesund“ – diese Aussage hat wohl jeder schon einmal gehört. Längst ist bekannt, dass Sport sich beinahe auf jeden Teil von Körper, Geist und Seele positiv auswirkt, bei vielen chronischen Erkrankungen die Selbstheilungskräfte des Körpers anzukurbeln vermag sowie gegen Übergewicht und damit einhergehende Zivilisationskrankheiten hilft. „Sportliche Betätigung senkt also unter anderem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenk- und Rückenproblemen oder auch Depressionen. Wer seinem Körper etwas besonders Gutes tun möchte, verlegt sein Training dabei an die frische Luft“, sagt Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin.

Gut für Immunsystem und Knochen

Wer sich sportlich im Freien betätigt, ist je nach Wettereinflüssen hin und wieder auch Kälte, Wind und Regen ausgesetzt. Das fühlt sich für die Sporttreibenden nicht immer angenehm an, doch es stärkt die Immunabwehr. Zudem regen bereits wenige Minuten Bewegung an der frischen Luft Kreislauf, Stoffwechsel und Durchblutung an.

Gleichzeitig nehmen Menschen während ihres Aufenthalts im Freien über ihre Haut Sonnen- beziehungsweise Tageslicht auf, das der Körper zur Produktion von Vitamin D benötigt. Das Vitamin unterstützt das Immunsystem, ist zur Bildung der Knochensubstanz notwendig und stärkt auch die Muskeln – und hilft so auch, einer Osteoporose vorzubeugen.

Umweltreize fördern Wahrnehmung

Durch die meist abwechslungsreiche Umgebung und den häufig unregelmäßigen Untergrund lassen sich alle Sinne stimulieren. Bewegung auf unebenen Böden und in komplexen Umfeldern wie Wäldern oder Parks fordert einen ständigen sensorischen Abgleich und die Aufmerksamkeit der Sportler. So lassen sich die Wahrnehmung schärfen, die Koordination verbessern, das eigene Geschick sowie das Gleichgewicht trainieren. Das regt auch die Neubildung von Gehirnzellen und somit die Leistungsfähigkeit an, auch im hohen Alter. Übrigens lassen sich auch barfuß Sinneseindrücke wahrnehmen.

Barfußlaufen im Garten, im Park oder auf Barfußpfaden fördert außerdem den natürlichen Bewegungsablauf und hilft so, den Rücken zu entlasten. Wer keine Schuhe trägt läuft vor allem über Mittel- und Vorderfuß, sodass der Fuß wie ein natürlicher Stoßdämpfer wirkt und das Körpergewicht beim Gehen abfedert. Dies schützt vor Rückenverspannungen und einer vorzeitigen Abnutzung der Wirbelgelenke.

Natürliche Intervalle für ganzheitliches Training

Unebener Boden sowie An- und Abstiege sorgen zudem für ein natürliches Intervalltraining – denn sie erfordern mal mehr und mal weniger Kraft. Gleichzeitig werden unterschiedliche Muskeln gefordert, sodass eine gleichmäßige Belastung von aktivem und passivem Bewegungsapparat entsteht.

Naturerlebnisse gegen Stress

Bewegung in der Natur – ob im Wald, auf Feldwegen und Wiesen, im Park oder sogar am Strand – macht meistens mehr Spaß. Ästhetische Erlebnisse motivieren, lenken von der Anstrengung ab und bieten einen Ausgleich zum stressigen Alltag. Es ist sogar erforscht, dass Bewegung im Wald nachweislich Stress abbaut und die Stimmung hebt. Stressreduzierung wirkt sich dabei positiv auf die Psyche und den Körper aus. Stress äußert sich nämlich häufig in Verspannungen und führt bei anhaltender Belastung schlussendlich zu einer Überbelastung der Muskulatur, von der unter anderem der Rücken betroffen ist.

Höherer Kalorienverbrauch beim Outdoor-Sport

Bei Bewegung an der frischen Luft verbrauchen Sportler und Sportlerinnen mehr Kalorien als beim Indoor-Sport. Im Winter benötigt der Körper mehr Energie, um seine eigene Kerntemperatur beizubehalten. Im Sommer schwitzen Sportler in der Regel häufiger, was mehr Fett verbrennt. Leiden Menschen an Übergewicht, wirkt sich eine Reduzierung des Körpergewichts auch positiv auf die Rückengesundheit aus. Denn Übergewicht führt nicht nur zu einer Überlastung von Hüft-, Knie- und Sprunggelenken, sondern strapaziert auch die Wirbelsäule übermäßig. Als Folge können Rückenschmerzen und frühzeitige Abnutzungserscheinungen, sogenannte Arthrosen, entstehen.

Mit Nordic Walking, Radfahren und Klettern den Rücken stärken

Um Rückenschmerzen und Erkrankungen des Bewegungsapparats vorzubeugen, eignen sich verschiedene Outdoor-Sportarten für das Rückentraining. Viele denken beim Sport an der frischen Luft direkt ans Joggen. Doch beim Nordic Walking haben Sportlerinnen und Sportler mehr Zeit, ihre Umgebung gezielt wahrzunehmen und es ist gelenkschonender.
Gleichmäßige, sanfte Bewegungen im Becken- und Lendenbereich regen den Flüssigkeitsaustausch der Bandscheiben an, wodurch sie fest und elastisch bleiben. Durch die kraftvollen Armbewegungen lässt sich zusätzlich die Rumpfmuskulatur trainieren.

Auch Fahrradfahren zählt als besonders gelenkschonender Ausdauersport. Sitzen Radfahrer in möglichst aufrechter Haltung, ist die Wirbelsäule bei dieser Sportart kaum Belastungen ausgesetzt.

Inlineskaten trainiert neben der Rückenmuskulatur auch Beine, Bauch und Po. Klettern kräftigt sogar alle Muskelgruppen und trainiert gleichzeitig Koordination und Balance.

Nordic Walking ist eine Sportart, die circa 90 Prozent der gesamten Muskulatur des Körpers beansprucht. Foto: oneinchpunch - stock.adobe.com

Doch in der Natur lassen sich auch Sportarten wir Yoga, Tai-Chi und Qigong ausführen, die durch Dehn- und Kräftigungsübungen den gesamten Rücken mobilisieren. In vielen Wäldern und Parks gibt es außerdem Outdoor-Fitnessplätze oder sogenannte Trimm-dich-Pfade, die viele Übungsmöglichkeiten bieten. Und auch sonst lassen sich in der Natur immer wieder Gegenstände für das eigene Training finden, zum Beispiel Parkbänke als Liegestütz-Helfer oder Klettergerüste auf Spielplätzen für Klimmzüge. Borgmeier PR

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.