Der ASD e.V. - Soziale Dienste bietet Betroffenen in Oberkotzau ein regelmäßiges Forum, um sich auszutauschen.

Wenn Angehörige ihre Nächsten pflegen, kommen sie nicht selten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Sie funktionieren tagein, tagaus, doch fehlt ihnen oft am Ende des Tages die Kraft, etwas für sich zu tun. Es war aber nicht nur die fehlende Kraft, die Gitta Seitenbacher* daran gehindert hat, einmal in die Sauna zu gehen oder einfach einen Kaffeeklatsch mit ihren Freundinnen abzuhalten, sondern sie kann ihren Vater nicht alleine lassen. Er leidet an Demenz und kommt alleine nicht zurecht. „Ich wusste nicht, wie ich es hätte arrangieren sollen, dass ich für ein oder zwei Stunden nicht daheim bin und mich um Papa kümmere. Ich hätte dringend mal eine kurze Auszeit gebraucht, um wieder ein bisschen aufzutanken. Aber ich wusste nicht wie“, sagt Frau Seitenbacher im Gespräch.

Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen

Patentrezepte gibt es keine, doch hilft oftmals die Möglichkeit des Austauschs mit anderen, die auch Erfahrungen mit der Betreuung Angehöriger gemacht haben oder der Zugang zu Informationen, um über Angebote zur Unterstützung oder Möglichkeiten des Umgangs beraten zu werden.

Dieser Austausch mit anderen Betroffenen und die Beratung durch die moderierende Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige, Stephanie Fischer, haben Frau Seitenbacher Möglichkeiten der stundenweisen Betreuung für ihren Vater aufgezeigt. „Ich habe von einer Freundin von den Treffen der Angehörigen im ASD e.V. erfahren, sie hatte das in der Zeitung gelesen und mich motiviert doch mal hinzugehen. Sie meinte, dass ich dort vielleicht ein paar wertvolle Tipps bekommen könnte“, erzählte Gitta Seitenbacher. „Und ja, sie hatte Recht. Es war gut, dass ich hingegangen bin. Ich habe von anderen Angehörigen erfahren, wie sie mit der Situation umgehen oder auf welche Hilfen sie zurückgreifen. Außerdem wird einem in dem Moment klar, dass man nicht alleine ist.

Die Liebsten selbst pflegen ist anstrengend. Um selbst wieder Kraft tanken zu können, benötigen pflegende Angehörige Unterstützung.
Die Liebsten selbst pflegen ist anstrengend. Um selbst wieder Kraft tanken zu können, benötigen pflegende Angehörige Unterstützung. Foto: Pixel-Shot - stock.adobe.com

Von ehrenamtlichen HelferInnen, die stundenweise nach Hause kommen und die Betreuung übernehmen habe ich erst bei dem Treffen von der Fachfrau für gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung Stephanie Fischer erfahren. Jetzt kann ich mir immer einmal eine Auszeit gönnen und weiß meinen Papa in guten Händen. Jetzt gehe ich regelmäßig zu den Angehörigen-Treffen und kann dort meine Fragen stellen, mich mit anderen austauschen und mittlerweile sogar selbst immer einmal wieder einen kleinen Tipp geben“, sagt Seitenbacher und schmunzelt dabei. „Die Pflege eines Angehörigen ist herausfordernd und kann einen an seine Grenzen bringen, aber es gibt Hilfe und die sollte man annehmen“, zieht Frau Seitenbacher Resümee.

ASD e.V. lädt zu regelmäßigen Treffen in Oberkotzau ein

Der ASD e.V. – Soziale Dienste lädt auch jetzt wieder zur Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige ein. Die Treffen finden jeweils nachmittags um 14 Uhr in den Räumlichkeiten des ASD e.V. in der St- Antonius- Straße 20 in Oberkotzau statt und werden von der Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige Stephanie Fischer moderiert. Hier werden regelmäßig aktuelle Themen aufgegriffen, die zum Teil auch durch die Teilnehmenden selbst angeregt werden.
*Name von der Redaktion geändert

 
 

ASD e.V. am Standort Hof
Ossecker Straße 27
95030 Hof
Tel: 09281/40020

ASD e.V. am Standort Oberkotzau
St.-Antonius-Straße 20
95145 Oberkotzau
Tel: 09286/96230

ASD e.V. am Standort Schwarzenbach an der Saale
Fasanenweg 9
95126 Schwarzenbach/ Saale
Tel: 09284/948178

Per E-Mail erreichen Sie uns unter:
info@asd-sozialedienste.de

www.asd-sozialedienste.de

Nächstes Treffen am 2. April

Das Thema des nächsten Treffens am 2. April lautet „Enkeltrick und andere Betrugsmaschen“ und wird durch Mitarbeiter der Kriminalpolizei Hof gehalten.

Die Teilnahme an den Treffen ist kostenfrei, ein Einstieg jederzeit möglich. Um die Planung zu erleichtern, wird um Anmeldung unter 09286- 96230 oder per E- Mail an beratungsstelle@asd-sozialedienste.de gebeten. Die Fachstelle des ASD e.V. wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.