Ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren steigt das Risiko - deshalb gibt es bezahlte Voruntersuchungen.

Ein Aneurysma ist eine örtlich begrenzte Aussackung einer Schlagader, die durch geschädigte Gefäßwände entsteht. Es entwickelt sich schleichend, meist unbemerkt, und verursacht keine Schmerzen. Genau deshalb ist es eine große Gefahr für betroffene Patienten. Platzt ein Aneurysma, besteht Lebensgefahr.

Dr. Frithjof Soeder, Chefarzt der Klinik für Gefäßmedizin am Sana Klinikum Hof, erklärt: „Am häufigsten kommt ein solches Aneurysma an der Bauchschlagader vor.“ Männer ab einem Alter von ungefähr 50 Jahren haben ein erhöhtes Risiko, weshalb es seit einigen Jahren eine von den gesetzlichen Krankenkassen empfohlene und bezahlte Vorsorge-Untersuchung gibt. „Aneurysmen werden oft zu spät erkannt. Und sie werden unterschätzt“, weiß Soeder. Die Vorsorge-Untersuchung per Ultraschall kann Abhilfe schaffen.

Wird tatsächlich eine Erweiterung der Schlagader entdeckt, erfolgt in der Gefäßchirurgie eine Computertomographie unter Einsatz von Kontrastmittel. Diese Untersuchung ermöglicht es den Experten, die Hauptschlagadern vom Herzen bis in die Leiste genau zu darzustellen und die Gefäße zu vermessen.

Dr. Frithjof Soeder, Chefarzt der Klinik für Gefäßmedizin am Sana Klinikum Hof, erklärt, warum Aneurysmen so gefährlich sind. Bildautor: Sana Klinikum Hof

Ab einem Durchmesser von etwa 55 Millimetern ist eine Behandlung nötig. Wie diese aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Eine herkömmliche, offene Operation mit einem Längs- oder Querschnitt im Bauchraum bietet sich vor allem bei jungen Patienten an – weil der Operationserfolg auf diese Weise am längsten anhält. Die beschädigten Teile des Gefäßes werden entfernt und durch eine sogenannte Y-Prothese ersetzt – die diesen Namen ihrer Form verdankt. Diese Operationsmethode wird seit vielen Jahrzehnten erfolgreich praktiziert.

Seit etwa 20 Jahren besteht zudem die Möglichkeit sogenannter Schlüsselloch-Operationen durch die Leistenschlagader, bei der nur ganz kleine Schnitte gesetzt werden, durch die ein Stent platziert wird. Bei etwa 70 Prozent der Patienten kann auf diese Weise operiert werden. Vor allem für ältere und vorerkrankte Patienten ist das sinnvoll. Bei dieser leichteren Operation müssen die Patienten nur zwei bis vier Tage im Krankenhaus bleiben. „Entschieden wird immer individuell – nach Abwägung der Ärzte und unter Berücksichtigung der Patienten-Wünsche“, erklärt der Chefarzt.

Die Behandlung von Aneurysmen darf prinzipiell nur in lizensierten Zentren erfolgen, die gewisse personelle und materielle Voraussetzungen erfüllen. „Das wird regelmäßig und streng geprüft.“ Das Sana Klinikum Hof gehört zu den Zentren, die solche Operationen anbieten dürfen, und kann darüber hinaus auch jenen Patienten helfen, für die Standard-Operationsmethoden nicht in Frage kommen: „In seltenen Fällen liegt, vor allem bei älteren Patienten, das Aneurysma so weit oben im Bauchraum, dass nicht mit einem normalen Stent gearbeitet werden kann“, erklärt Dr. Frithjof Soeder. Diese Patienten brauchen individuell angefertigte Prothesen, die Nieren- und Darmschlagader berücksichtigen. In diesem Fall wird anhand der Messdaten der CT-Untersuchung ein individuelles dreidimensionales Modell erstellt und bei einer Spezialfirma eine Sonderanfertigung in Auftrag gegeben.

„Auch in schwierigen Fällen können wir damit gut behandeln“, sagt Dr. Soeder. Eines jedoch brennt dem Chefarzt auf dem Herzen, und er wird nicht müde, es immer wieder zu betonen: „Eine der Hauptursachen für die Entstehung von Aneurysmen ist das Rauchen. Wer mit dem Rauchen aufhört – und möglichst auch Übergewicht vermeidet – kann sein persönliches Risiko mindestens halbieren.“

Sana Klinikum Hof – Gefäßchirurgie
Chefarzt, Dr. med. Frithjof Soeder

Sana Klinikum Hof GmbH
Eppenreuther Straße 9
95032 Hof

Tel.: 09281 98 2660
Mail: skh-gefaesschirurgie@sana.de

www.sana.de/hof

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.