Eine Aktion der Diabetiker-Selbsthilfe, Hochfranken-Fichtelgebirge zum Thema Brot.

„Brot ist in Deutschland sehr beliebt und natürlich auch ein wichtiger Bestandteil bei der Ernährung von Diabetikern“, erklärt Klaus Fiedler, Gruppenleiter der Diabetiker-Selbsthilfe, Hochfranken-Fichtelgebirge.

Die Vielfalt der Brote in Deutschland ist weltweit einmalig. Das Deutsche Brotregister des Deutschen Brotinstituts verzeichnet derzeit über 3000 unterschiedliche Brotspezialitäten, die täglich in Deutschland gebacken und verkauft werden.

Vermutlich ist die tatsächliche Anzahl noch höher. 89 Prozent der Deutschen essen häufig Brot oder Brötchen. So das Ergebnis einer FORSA-Repräsentativuntersuchung im Auftrag der Techniker-Krankenkasse. Am liebsten essen die Deutschen Mischbrote, also Brote auf Basis einer Mischung aus Weizen- und Roggenmehlen, die mit 32,8 Prozent fast ein Drittel aller verzehrten Brote ausmachen. Platz 2 mit 20,3 Prozent belegt das Toastbrot, gefolgt von Broten mit Körnern und Saaten (15,2 Prozent), Vollkornbroten (10,5 Prozent), reinen Weizenbroten sowie Roggenbroten mit jeweils genau 5,2 Prozent Anteil am Brotmarkt.

Foto: Pixabay

Was hat Brot mit Bier zu tun?

Beide Produkte basieren auf den gleichen Zutaten: Getreide, Wasser und Hefe. Auch finden in beiden Fällen Gärungsprozesse statt. Daher heißt es auch: Bier ist flüssiges Brot. Im Mittelalter gab es nach dem Backtag einen Brautag. Das Bier entstand dabei aus dem Brot, es wurde mit Brot angesetzt. Einen Beleg dafür findet man auch in alten Märchen wie zum Beispiel „Rumpelstilzchen“: „Heute back ich, morgen brau ich …“

Nährwerte von Brot für 100 Gramm

Ein Weißbrot hat durchschnittlich 236 Kalorien (1.003 kJ) und enthält 49 Gramm Kohlenhydrate, 7,6 Gramm Eiweiß und nur 1,2 Gramm Fett pro 100 g. Beim Mehrkornbrot sind es 232 Kalorien (981 kJ), 36 Gramm Kohlenhydrate, 9 Gramm Eiweiß und 3 Gramm Fett. Ein Roggenvollkornbrot hat 193 Kalorien (820 kJ) und enthält 39 Gramm Kohlenhydrate, 7 Gramm Eiweiß und 4 Gramm Fett. Vollkornbrote enthalten zudem mehr Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe als Brot aus hellem Mehl. Dieses ist aber keinesfalls ganz „wertlos“, wie viele glauben: Ein Weizenbrot aus hellem Mehl hat immerhin einen Ballaststoffanteil von 3,4 Prozent – deutlich mehr als ein Apfel mit 2,3 Prozent Ballaststoffanteil.

Ist Brot gesund?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstreichen die Bedeutung von Brot in der Ernährung, unter anderem wegen seines Ballaststoffgehalts. Ballaststoffe haben einen hohen gesundheitlichen Wert, der sich auch durch eine Verringerung des Herzinfarkt- und Darmkrebsrisikos zeigt. Hauptlieferant von Ballaststoffen sowie auch zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen in der Ernährung ist Brot. Hinzu kommen viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Ernährungsmythen zum Thema Brot – was ist dran?

Um Gewicht zuzunehmen, müssen mehr Kalorien aufgenommen werden, als verbraucht werden. Theoretisch ist das mit allen energiehaltigen Lebensmitteln möglich. Weißmehlprodukte, wie helles Brot, bestehen aus raffinierten Kohlenhydraten. Diese werden schnell vom Körper verdaut und machen deshalb auch schnell wieder hungrig.

Dies kann dazu führen, dass auf die Dauer mehr Kalorien aufgenommen werden als nötig. Weißmehl- und Vollkornprodukte unterscheiden zwischen Kohlenhydraten mit einem hohen und niedrigen glykämischen Index. Die mit dem hohen glykämischen Index lassen den Blutzuckerspiegel steil ansteigen, sorgen für einen hohen Insulinausstoß, für schnell wiederkehrenden Hunger und wachsende Fettpolster. Sie stecken in Süßigkeiten, aber auch im Weißbrot.

Vollkornbrot dagegen enthält günstige komplexe Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe. Es hat einen niedrigen glykämischen Index, hält den Blutzucker niedrig und macht lange satt.

Ist dunkles Brot immer gesünder als helles?

Richtig ist: Vollkornbrot ist gesünder als Brot aus Weißmehl. Doch nur an der Farbe ist nicht erkennbar, ob es sich um ein Vollkornbrot handelt. Denn Brote aus Weißmehl können durch Einfärbung dunkler wirken. Klaus Fiedler empfiehlt: „Vollkornbrot mit hoher Getreidequalität und schonender Verarbeitung enthält wichtige Nährstoffe. Die Ballaststoffe stärken den Darm und verbessern die Cholesterinaufnahme. Mineralstoffe wie Zink, Eisen, Fluor und Magnesium sind für uns genauso wichtig wie B-Vitamine, Vitamin E und Folsäure.“ MD

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.