Worauf ich bei Hitze achten muss.

Wenn die Temperaturen immer weiter nach oben klettern und der Urlaub somit beinahe unerträglich wird, fragen wir uns: Worauf muss ich achten, damit mein Körper klarkommt? Der wohl ungewöhnlichste Tipp:

Pommes und Salami. Wenn wir schwitzen, verlieren wir nicht nur Flüssigkeit, sondern auch viele wichtige Salze. Trinken wir viel, verdünnen wir unser Blut. Das verdünnte Blut und die verdünnten Elektrolyte bringen den Körper mächtig durcheinander, sagt Thomas Küpper, Reisemediziner am Uniklinikum der RWTH Aachen. Das kann bis zum Kollaps führen. „Einfach mal eine schön salzige Pommes reinhauen“, rät der Reisemediziner.

Auch beim Trinken sei das Mineral wichtig: „Eine Faustformel lautet: In jeden dritten Liter gehört Salz.“ Man trinkt dann etwa ein Sport-Elektrolytgetränk oder mischt dem Wasser Elektrolytpulver bei, das man auch bei Durchfallerkrankungen nutzt und in der Apotheke erhält. Thomas Küppers Favorit bei den Salzquellen: „Ich bevorzuge ein schönes Stück Salami oder Ähnliches dann zum Abendessen.“

Das ist der beste Hitzetipp des Sommers: Pommes essen. Denn sie geben dem Körper Salz zurück, das er vorher durch das Schwitzen verloren hat.
Das ist der beste Hitzetipp des Sommers: Pommes essen. Denn sie geben dem Körper Salz zurück, das er vorher durch das Schwitzen verloren hat. Foto: dpa-tmn/Christin Klose
Trinken ist ganz wichtig im Hitzesommer.
Trinken ist ganz wichtig im Hitzesommer. Foto: Wolfgang Kumm dpa/lbn

Altbekannt: Viel trinken

Etwa zwei bis drei Liter sollten wir pro Tag trinken, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Denn wir schwitzen eine Menge Flüssigkeit aus. Idealerweise besteht der Nachschub aus Wasser, (gekühlte) Tees ohne Zuckerzusatz oder Saftschorlen. Am besten leert man jede Stunde ein Glas – und zwar auch dann, wenn sich kein Durst meldet. Denn der setzt erst ein, wenn der Körper bereits zu viel Flüssigkeit verloren hat. Reisemediziner Thomas Küpper rät allen Urlaubern: „Raus aus der direkten Sonne.“ Am besten an einen Ort, wo ein Lüftchen weht. Denn bewegte Luft kühlt den Körper ab. Auch helle Kleidung aus Viskose, dünner Baumwolle, Leinen oder Seide mit lockeren Schnitten sind hilfreich. So kann laut BZgA die Luft zirkulieren und die Haut abkühlen. Apropos: Wer kann bei Hitze schon gut einschlafen, wenn es keine Klimaanlage gibt? Einen ungewöhnlichen Tipp hat hierfür die BzGA: Eine Wärmflasche oder anderen Behälter mit ins Bett nehmen – kein Scherz. Allerdings gefüllt mit kaltem Wasser. Auch kühle Tücher auf Stirn, Unterschenkeln oder Unterarmen können dem Körper Wärme entziehen. Oder legen Sie Bettlaken und Nachtwäsche kurz in einer Plastiktüte ins Eisfach, wenn Sie in der Unterkunft eines haben. dpa/tmn

Fünf Hitze-Tipps

  1. Nahrung: Leichte Kost und Salate statt fettiger und eiweißreicher Lebensmittel. Gut sind wasserreiche Früchte,
    etwa Erdbeeren oder Melonen, auch Gemüse wie Tomaten oder Zucchini. Viel und am besten Wasser trinken. Lauwarme
    Getränke sind besser als zu kalte, elektrolythaltige kompensieren Salz- und Mineralverluste.
  2. Kleidung: Lockere, helle und atmungsaktive Garderobe trägt sich bequemer, Naturfasern wie Leinen Baumwolle
    kleben nicht so schnell und saugen den Schweiß auf. Ein Sonnenhut oder eine Kappe schützen Kopf und Gesicht, eine
    Sonnenbrille die Augen. Sonnenschutzcreme auftragen. Ätherische können Öle wie Pfefferminzöl können zusätzlich
    erfrischen.
  3. Bewegung: Aktivitäten und Anstrengung tagsüber vermeiden – vor allem in der Mittagshitze. Bein extremen Temperaturen
    droht im schlimmsten Fall ein Hitzeschlag. Das Sportprogramm besser in die kühleren Morgen- und
    Abendstunden verlegen, allerdings mit etwas Abstand zum Schlafengehen.
  4. Belüftung: Räume tagsüber abdunkeln, Fenster schließen. Morgens Lüften. Eine Klimaanlage nicht zu kalt temperieren.
    Ein Ventilator hilft gegen den Hitzestau, direkt zugeführter Luftstrom birgt die Gefahr von Muskelverspannungen.
    Auch die Luftfeuchtigkeit ist wichtig – idealerweise beträgt sie im Zimmer 40 bis 60 Prozent.
  5. Erfrischung: Kühles Wasser über die Handgelenke laufen lassen oder feuchtkühle Kompressionen anlegen. Eine
    eiskalte Dusche stresst der Körper, der sich dann wieder aufheizt. Erhitzt, direkt in kalte Wasser springen, kann den
    Kreislauf gefährden.
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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.