Es ist immer ein Zusammenspiel von Matratze und Lattenrost.

Die Wirkung und Notwendigkeit eines federnden Lattenrostes bzw. einer Unterfederung unter einer Matratze wird immer wieder in Frage gestellt. So kursierten kürzlich Presseberichte, wonach federnde Rahmen keinen Vorteil gegenüber einfachen starren oder sogar selbst gebastelten Modellen hätten.

Tatsache ist: Die Wirkung bzw. Wichtigkeit der Unterfederung bezüglich der Liegequalität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind u.a. Körperbau, Schlafstellung und ggf. gesundheitliche Probleme des Schläfers sowie die Dicke bzw. Qualität der Matratze.

Wie entscheidend eine passende Unterfederung ist, kann man ohnehin selbst leicht erfahren, indem man seine Matratze probeweise auf den Boden oder auf einen starren Lattenrost legt. Foto: Ergosleep/akz-o

Beispiel Körperbau und Schlafstellung: Da der flexible Lattenrost die Matratze unterstützen soll, ist sein Effekt vor allem bei besonderer Beanspruchung messbar. Ein leichter Rückenschläfer braucht deutlich weniger Unterstützung als ein schwerer oder breitschultriger Seitenschläfer, da hier der Körper sehr viel weiter einsinkt.

Insbesondere die Seitenschläfer benötigen in der Regel eine gute Federung unter ihrer Matratze. Und nicht zuletzt erleichtern vor allem verstellbare motorisierte Lattenroste gerade im höheren Alter das Aufstehen und das (längere) Verweilen im Bett.

Auch der Sachverständigenrat der Möbelsachverständigen, ein Zusammenschluss von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der Industrie- und Handelskammern plädiert vehement für eine flexible Unterfederung. Denn sie unterstützt die Funktion der Matratze bei besonderer Beanspruchung. Zudem kann eine gute Unterfederung durch Fachleute wirksam individualisiert werden. „Bei Seitenschläfern mit breiteren Schultern ist die Anpassung der Matratze häufig nicht ausreichend. Erst die richtige Justierung einer funktionierenden Unterfederung sorgt für eine perfekte Anpassung“, erklärt Michaela Hilger, Sachverständige der IHK Bonn. Axel Augustin vom Verband der Bettenfachgeschäfte ergänzt: „Eingeschlafene Arme am Morgen sind ein klares Zeichen dafür, dass die Kombination aus Matratze und Rost nicht passt!“

Wie entscheidend eine passende Unterfederung ist, kann man ohnehin selbst leicht erfahren, indem man seine Matratze probeweise auf den Boden oder auf einen starren Lattenrost legt. Viele Bettenhäuser führen solche Tests auch im Laufe der Beratung durch, so dass der Kunde die Unterschiede zu einer angepassten Unterfederung unmittelbar spürt.

Hinzu kommt: Nicht jeder Rost eignet sich für jede Matratze. „Je nach Matratzenart ist die Unterfederung für den Liegekomfort sogar wichtiger als die Matratze selbst“, weiß Markus Kamps, Präventologe und anerkannter Bettenexperte. Vor allem Kaltschaummatratzen benötigen eine elastische Grundlage, damit sie sich nicht zu schnell durchliegen.

Es ist deshalb dringend zu empfehlen, beim Kauf einer neuen Matratze auch den Lattenrost auf seine Eignung überprüfen zu lassen und ggf. neu zu kaufen. Im Extremfall kann ein alter und unpassender Rahmen die neue Matratze sogar beschädigen. Den (doppelten) Schaden hat dann der Kunde, da in solchen Fällen die gesetzliche Gewährleistung oft nicht greift.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.