Neurologe Dr. Heide klärt auf: Epilepsie vs. epileptischer Anfall

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die auf einen Krampfanfall hindeuten, wie etwa eine sogenannte Blickdeviation – wenn die Augen plötzlich seitlich verdreht sind. Oder wenn der/die Angesprochene plötzlich gar nicht mehr reagiert, weder auf Ansprache noch auf Anfassen. Dann wird sofort medizinische Hilfe benötigt. Doch wie lässt sich eigentlich unterscheiden zwischen einem epileptischen Anfall und Epilepsie? Neurologe Dr. med. Günther Heide, Chefarzt der Neurologie im Helios Klinikum Meiningen, klärt auf.

Schon gewusst?
Epileptische Anfälle können mit Epilepsie einhergehen – müssen aber nicht.

Ein epileptischer Anfall ist eine kurzzeitige Funktionsstörung des Gehirns. Manchmal verlieren Betroffene das Bewusstsein. Die Ausprägungen sind jedoch sehr unterschiedlich – von geistiger Abwesenheit bis hin zu Zuckungen und Sprachstörungen. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung haben einmal im Leben einen epileptischen Anfall, sogenannte „Gelegenheitsanfälle”. Ursachen sind unter anderem: Fieber, Verletzungen/Erkrankungen, Alkohol, Drogen, Flickerlicht oder Medikamente. „Treten epileptische Anfälle mehrfach auf – also mindestens zweimal im Ab-stand von 24 Stunden – und ist kein erkennbarer Auslöser vorhanden, muss nach der Ursache geforscht werden. Hierbei helfen Blut- und Laboruntersuchungen, das EEG und insbesondere auch ein MRT,“ betont Dr. med. Günther Heide. Epilepsie ist hingegen ist eine chronische Krankheit. Von ihr sind etwa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung betroffen. Auch hier gilt es nach der eingehenden Untersuchung eine passende Behandlung zu definieren. „Wir beraten Sie dazu gerne“, betont der Chefarzt der Neurologie im Helios Klinikum Meiningen.

Dr. med. Günther Heide, Chefarzt der Neurologie im Helios Klinikum Meiningen. Foto: Bild13 SportPresseFotos
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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.