Die Häufigkeit von Vorhofflimmern nimmt mit steigendem Alter zu.

Ein kurzes Herzstolpern hatte wohl schon jeder einmal. Meist sind es harmlose, einzelne Herzschläge, die früher einsetzen als normal. Diese und andere Rhythmusstörungen lassen sich im Ruhe-EKG oder auch Langzeit-EKG identifizieren.

Bei länger anhaltendem, unregelmäßigen Herzschlag wird dabei oft Vorhofflimmern festgestellt. Hierbei geht die elektrische Erregung des Herzens nicht mehr vom körpereigenen Taktgeber, dem Sinusknoten aus.

Stattdessen besteht eine völlige elektrische Unordnung in den Herzvorhöfen mit Flimmersignalen, die unregelmäßig zur Arbeitsmuskulatur weitergeleitet werden. Der Herzschlag kann viel zu langsam, viel zu schnell, aber auch normal schnell sein.
Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit von Vorhofflimmern zu. Etwa zehn Prozent der über 70-Jährigen sind betroffen.
Es gibt wichtige Besonderheiten: Die Herzleistung sinkt. Dadurch bekommen Betroffene ungewohnte Atemnot bei Anstrengungen. Und es können Blutgerinnsel in den Herzvorhöfen entstehen.

Lösen sich diese Gerinnsel, können akute Durchblutungsstörung in den Organen auftreten. Am gefürchtetsten ist der Schlaganfall, bei dem ein Blutgefäß zum Gehirn durch Gerinnsel verstopft wird. Lähmungen und schwere körperliche Beeinträchtigung sind die Folge.
Wegen der Gefahr von Schlaganfällen müssen Patienten mit Vorhofflimmern Blutverdünner einnehmen. Die Schlaganfallgefahr sinkt damit von rund 5 bis 10 Prozent pro Jahr auf unter ein Prozent. Die Blutverdünner begünstigen jedoch auch das Auftreten von Blutungen. Treten diese häufiger auf, oder sind es große Blutungen, müssen Alternativen überlegt werden.

Oberärztin
Prof. Dr. med. Christina Dösch

Klinikum Bad Salzungen GmbH
Klinik für Innere Medizin II (Kardiologie)
Lindigallee 3
36433 Bad Salzungen

Klinikum Bad Salzungen, Dr. med. Manfred Scholz Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II

Chefarzt
Dr. med. Manfred Scholz

Klinikum Bad Salzungen GmbH
Chefarzt der Klinik für
Innere Medizin II
Lindigallee 3
36433 Bad Salzungen

Dr. med. Ulf Emig Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, Klinikum Bad Salzungen

Chefarzt
Dr. med. Ulf Emig

Klinikum Bad Salzungen GmbH
Chefarzt der Klinik für
Innere Medizin II
Lindigallee 3
36433 Bad Salzungen

Fotos: Heiko Matz

Moderne Behandlung der häufigsten Herzrhythmusstörung

Die Blutgerinnsel im Herzvorhof entstehen zu 99% im Herzohr. Diese kleine Aussackung des Vorhofs kann mit einem Stopfen verschlossen werden. Da nun keine Blutgerinnsel mehr entstehen können, kann in der Folge auf Blutverdünner verzichtet werden.

Der Verschlussstopfen wird hierbei über einen Katheter über die Leistenvene zum Herzohr geführt und eingesetzt. Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung oder unter leichter Narkose durchgeführt. Am Tag danach können die Patienten wieder nach Hause. Das Risiko des Eingriffs ist gering. Die Schlaganfallverhütung ist mindestens ebenso gut wie bei Behandlung mit einem Blutverdünner.
Tritt das Vorhofflimmern erstmalig auf, wird zunächst medikamentös versucht, den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Falls nicht ausreichend, kann der Rhythmus mit einem schmerzfreien Elektroschock während eines kurzen Schlafs normalisiert werden. In über 95% der Fälle ist dieses Verfahren akut erfolgreich.

Herzrhythmusstörungen dauerhaft stabilisieren – Wann ist es sinnvoll?

Bei wiederkehrendem oder lange anhaltendem Vorhofflimmern, das mit Symptomen einhergeht, ist es sinnvoll, den Herzrhythmus dauerhaft zu stabilisieren. Patienten, die Luftnot bei Anstrengung, Herzrasen oder Schwindelanfälle beklagen, profitieren von einer Verödungsbehandlung.
Bei diesem Kathetereingriff wird unter leichter Narkose die Region im Herzen, in der das Vorhofflimmern entsteht, durch Hitzebehandlung vom restlichen Herzvorhof isoliert. Nach einem gelungenen Eingriff sind die Aussichten auf einen dauerhaft regelmäßigen Herzrhythmus sehr gut.
Dr. med. Manfred Scholz

Terminvergabe

Medizinisches Versorgungszentrum Bad Salzungen GmbH
Praxis für Innere Medizin/Kardiologie am MVZ:
Telefon: 03695/644569

Klinikum Bad Salzungen GmbH
Klinik für Innere Medizin II (Kardiologie)
Sekretariat:
Telefon: 03695/6503
www.klinikum-badsalzungen.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.