Mit Stecklingen lässt sich von vielen Blumen und Sträuchern Nachwuchs für die nächste Saison züchten. Was Sie zum Abschneiden und Anziehen wissen müssen.

Klar, auch von der Lieblingspflanze kann man sich Samen besorgen und aussäen, aber das ist nicht immer die beste Methode.
Denn: Manche Samen brauchen Wochen, um aufzugehen, das Wachstum ist anfangs sehr langsam. Und ob die Ähnlichkeit mit dem vorhandenen Exemplar so groß sein wird wie gewünscht ist nicht sicher. Sicherer und einfacher ist die Alternative, Stecklinge von ihr zu schneiden.
Und das geht so: Man schneidet einen Trieb der Pflanze ab und steckt ihn in die Erde – daher der Name. Dort bildet er Wurzeln, wächst an und schließlich weiter.

Was macht einen guten Steckling aus? „Weder zu grün noch zu verholzt soll der Steckling sein“, sagt Hubert Siegler von der Bayrischen Gartenakademie: Zu grüne Triebspitzen neigen zum Verschimmeln, während zu verholzte Stecklinge schwer Wurzeln bilden.
Anke Müller, Beraterin bei der Niedersächsischen Gartenakademie, rät: „Am besten direkt unter einem Auge beziehungsweise einem Blatt schneiden. Das fördert die Wurzelbildung.“

Das beste Stück Steckling finden

Ein Pflanzstück, von dem oben die unreife Triebspitze oder Blütenansätze sowie die untersten Blattpaare entfernt wurden, sei ideal, so Siegler. Letzteres geschieht, um die Verdunstung zu reduzieren. Übrig bleibt ein „Mittelsteckling“ mit drei bis vier Blattpaaren.

Je nach Pflanzenart sind Stecklinge daher unterschiedlich lang, bei sogenannten wüchsigen Pflanzen sind etwa länger als die von langsam wachsenden.

Welche Pflanzen eignen sich?

Bei Pflanzen, die wüchsig sind, funktioniert die Stecklings-Methode „meist sehr gut“, sagt Gartenberaterin Anke Müller.
Forsythien, Kirschlorbeer, Schmetterlingsflieder und Rosen sowie Johannisbeer- und Stachelbeersträucher bieten sich an. Bei kleineren Pflanzen gelingt diese Art der Vermehrung unter anderem bei Geranien, Chrysanthemen, Fuchsien und Usambaraveilchen.

Wann düngen?
Ob Garten- oder Zimmerpflanze: Ideal, aber nicht unbedingt erforderlich ist nährstoffarme Anzuchterde für das erste Anwachsen. Allerdings sollte man nicht düngen, „solange der Steckling noch keine Wurzeln gebildet hat“, sagt Anke Müller.

Nach etwa 14 Tagen kann man das durch vorsichtiges Herausziehen überprüfen und dann einen kaliumbetonten Universaldünger geben. Kalium fördert die Frosthärte – was also besonders für Stecklinge von Gartenpflanzen wichtig ist.

Anke Müller rät von Rindenmulch für die jungen Pflanzen ab. Die darin enthaltenen Gerbstoffe schaden dem Steckling. Ihr Tipp: Eine Schicht Sand oben auf verringert die Moosbildung. Und gerade bei trockenheitsresistenten Stecklingen von Kakteen oder Aloe Vera empfiehlt sich generell, Sand in die Blumenerde zu mischen. Das beugt Schimmel vor.

Stecklingsvermehrung bedeutet: Ein Teilstück einer Pflanze wird abgeschnitten und in Erde gesteckt. Hier ein Steckling des Rhododendrons.
Stecklingsvermehrung bedeutet: Ein Teilstück einer Pflanze wird abgeschnitten und in Erde gesteckt. Hier ein Steckling des Rhododendrons. Foto: dpa-tmn/Franziska Gabbert

Und wenn eine Pflanze keine Triebe hat?

Eine Besonderheit sind zum Beispiel die schon erwähnten Usambaraveilchen. Sie werden als Blattsteckling vermehrt, denn sie bilden keine Stängel. Hier werden einzelne Blätter mit einem scharfen Messer abgeschnitten und direkt in Anzuchterde gesteckt. Auch andere Zimmerpflanzen mit dickfleischigen Blättern wie Begonien und Mauerpfeffer lassen sich so am besten vermehren.
Tipp: Mehrere Blätter ansetzen, denn nicht jeder Blattsteckling kommt durch. Blattstecklinge setzen Sie am besten während der Wachstumsperiode.

Eine Schicht Schutz

Über Stecklinge, die man während des Anwachsens im Haus hat, sollte man Folie oder eine Kunststoffabdeckung geben.
Das verhindert laut Hubert Siegler das Austrocknen. Regelmäßiges Lüften beugt Schimmelbildung vor.
Manche Stecklinge, zum Beispiel Geranien und Fuchsien, lassen sich übrigens auch in eine Vase mit Leitungswasser stellen, worin sie gut sichtbar ihre neuen Wurzeln bilden.

Wohlfühlklima für den Pflanzennachwuchs

Stecklinge sollten hell, aber nicht in direkter Sonneneinstrahlung stehen. Im Garten an einer schattigen Stelle, im Haus ist ein Nordfenster ideal.
Ideal für die Stecklingsvermehrung sind milde, aber nicht zu kühle Temperaturen – zu 15 bis 20 Grad rät Hubert Siegler.
„Unter 5 Grad Celsius kommt die Wurzelbildung zum Erliegen“, sagt Anke Müller.

Gut zu wissen:
Auch im Herbst und selbst nach dem Laubwurf lassen sich viele Pflanzen, vor allem verschiedene Sträucher, noch erfolgreich mit Stecklingen vermehren. dpa/tmn

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Tipp des Monats

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Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

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Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.