So läuft’s mit dem Trailrunning.

Raus an die frische Luft und auspowern: Regelmäßiges Joggen ist gesund, weil es das Herz-Kreislauf-System stärkt und den Kopf herrlich frei macht. Beim Trailrunning läuft man aber nicht nur um den Block – also über ebene und asphaltierte Wege – sondern querfeldein.

„Beim Trailrunning sind nicht nur Hindernisse wie etwa Steine und Geröll zu überwinden, sondern im alpinen Gelände auch Steigungen und Gefälle“, sagt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.

Das ist einerseits vielseitig, andererseits auch herausfordernd für Gelenke, Bänder und Sehnen: „Unbefestigte Strecken bedeuten natürlich auch ein größeres Verletzungsrisiko“, sagt Thomas Schneider, Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie an der Gelenkklinik Gundelfingen in Baden-Württemberg.

Training eignet sich nicht für Lauf-Anfänger

„Trailrunning ist nur etwas für Fortgeschrittene“, stellt Sportwissenschaftler Froböse klar. Wer sich für diese Sportart interessiert, sollte also gut trainiert sein und die Techniken des Joggens perfekt beherrschen.

„Am besten spricht man erst einmal mit einem Orthopäden oder Sportmediziner und lässt sich durchchecken, ob Trailrunning für einen geeignet ist“, so der Rat von Ingo Froböse. Ist das der Fall, vermitteln Workshops fürs Trailrunning die optimale Technik. „Mit einer solchen Einweisung durch Fachleute können gerade Anfänger Lauffehler vermeiden“, sagt Thomas Schneider.

Schuhe sollten zu Fuß und Bodenverhältnissen passen

Bezahlt macht sich dem Orthopäden zufolge auch die Investition in gute Trailrunning-Schuhe. Sie sollten wetterfest und gedämpft sein – und abgestimmt auf die Bodenverhältnisse und den Lauftyp. Schneider erklärt, was damit gemeint ist: „Während der eine über den Vorfuß läuft, ist es bei dem anderen eher die Ferse.“ Ganz schön viele Anforderungen an einen Schuh kommen beim Trailrunning zusammen. Beim Kauf lassen sich Hobbysportlerinnen und -sportler am besten im Fachhandel beraten.

Beim Trailrunning werden nicht nur Hindernisse wie etwa Steine und Geröll zu überwunden, sondern auch Steigungen und Gefälle. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Tipp: An Mountainbike-Strecken orientieren

Wer nun auf der Suche nach passenden Trailrunning-Routen ist, kann sich etwa an Mountainbike-Strecken orientieren. Froböse empfiehlt Anfängerinnen und Anfängern, 80 Prozent ihres Lauftrainings zunächst weiter auf normalen Jogging-Strecken zu absolvieren und 20 Prozent abseits dieser Wege.

Was dabei einzukalkulieren ist: „Trailrunning ist wesentlich anstrengender als das Joggen, deshalb bitte nicht irgendwelchen persönlichen Rekordzeiten hinterherjagen“, warnt Sportmediziner Schneider.

„Unerlässlich vor jedem Laufen, egal ob nun Joggen oder Trailrunning, ist das Aufwärmen“, betont Froböse. Dazu gehören weite, rotierende Bewegungen in Schultern, Hüfte und Sprunggelenken. Die Knie sollten Läufer beim Aufwärmen mehrfach beugen. Ebenfalls wichtig ist es, mit Dehnung die Waden und Oberschenkel aufzuwärmen.

Fußübungen beim Aufwärmen sind ebenfalls ein Muss. Dazu zählen laut Froböse etwa Fußschaukeln – im Stehen mit den Füßen nach vorne (auf die Zehen) und nach hinten (auf die Ferse) hin- und herwippen. Oder auch Fußkreisen, also im Stehen ein Bein anheben und mit dem Fuß mehrfach hintereinander in der Luft Kreise zeichnen, ehe man das Bein wechselt.

Bergab ist anspruchsvoller als bergauf

Wer sich an steiles Gelände wagt, sollte zunächst bergauf laufen. Denn bergab gibt es bei jedem Schritt eine sogenannte Fallhöhe, bei der die „Landung“ einbeinig erfolgt. Und dabei muss der gesamte Schwung von den Muskeln abgefangen werden.

Diese Art der Muskelbelastung nennt sich exzentrische, also nachlassende Belastung. „Sie ist prädestiniert für die Entstehung von Muskelkater“, sagt Schneider.
Und was Trailrunning-Anfänger ebenfalls beachten sollten: „Niemals alleine laufen“, rät Froboese. Kommt es zu einem Sturz, ist es gut, wenn jemand Hilfe holen oder Erste Hilfe leisten kann. dpa/tmn

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.