Helios Klinikum Meiningen versorgt 2022 über 34 000 Notfall-Patient:innen.

Spät abends, am Wochenende oder feiertags: Medizinische Notfälle halten sich nicht an Öffnungszeiten von Arztpraxen und Apotheken. Was also
tun, wenn gerade zu diesen Zeiten ein gesundheitlicher Notfall eintritt? Genau: Im Zweifel die 112 wählen! Denn unter dieser Notfallnummer werden Rettungsdienste in Deutschland seit genau 50 Jahren koordiniert, um schnellstmögliche Hilfe vor Ort leisten zu können, bevor die Weiterversorgung im Krankenhaus stattfindet.

Wie wichtig diese Koordination ist, wird angesichts der aktuellen Zahlen deutlich: Mehr als 34 000 Patient:innen (exakt 34 265) sind 2022 im Notfallzentrum des Helios Klinikums Meiningen behandelt worden. Das sind rund 3 000 Menschen mehr als noch im Vorjahr. Rund ein Viertel davon wurde mit dem Rettungsdienst zugewiesen. Der Großteil davon – mit knapp 65 Prozent – muss internistisch oder unfallchirurgisch behandelt werden. Das sei die Regel, erklärt die Chefärztin des Notfallzentrums, Dr. Sorina Friedrich, und führt fort: „Was uns aber ein bisschen erschrocken hat, ist der drastische Anstieg an Kindernotfällen Ende des Jahres.

Im Durchschnitt liegen diese bei fünf Prozent aller Fälle, im November und Dezember 2022 stieg die Quote aber auf satte 13 Prozent an. Das zeigt uns, wie wichtig es ist, eine Kinder- und Jugendklinik mit erfahrenen Pädiatern am Standort Meiningen zu haben.“ Die Notfallmedizinerin setzt auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, ist mit ihrem Team aber oftmals erster Ansprechpartner für die Notfallpatient:innen und deren Angehörige. Da sind Weitblick, Schnelligkeit und Empathie gefragt.

Schnellstmögliche Hilfe wird im Notfall vor Ort geleistet, bevor die Weiterversorgung im Krankenhaus stattfindet. Foto: Bild13 SportPresseFotos / Christian Fischer

Um den Überblick zu behalten, hat das Notfallzentrum des Helios Klinikums Meiningen daher in jeder Schicht einen Notfallkoordinator etabliert. Seine Aufgabe ist es, die Kommunikation mit den Leitstellen, Angehörigen und niedergelassenen Kolleg:innen zu übernehmen und jederzeit alle Notfälle im Notfallzentrum überblicken zu können. Das ermögliche den übrigen Kolleg:innen die volle Konzentration auf die Behandlung jedes einzelnen Notfalls. „Seit der Eröffnung unseres neuen Notfallzentrums haben wir diverse Einheiten etablieren können, die auf die speziellen Bedürfnisse bestimmter Patient:innengruppen eingeht. So gibt es unter anderem eine Alters-Unit, in der wir die älteren Patient:innen unter Beobachtung halten, bevor wir sie auf Station weiterverlegen oder wieder nach Hause entlassen können“, erklärt Dr. Friedrich.

Eine weitere wichtige Einheit sei die angegliederte Brustschmerzeinheit (engl. Chest Pain Unit, kurz CPU genannt) mit Beobachtungsstation, in der 2022 rund 800 Patient:innen mit Verdacht auf Herzinfarkt versorgt werden konnten. Diese blieben im Mittel 7,6 Stunden und erfuhren eine zügige Diagnostik ihrer Beschwerden. Etwa die Hälfte davon konnten nach kurzer Zeit wieder entlassen werden, nachdem gravierende Erkrankungen ausgeschlossen werden konnten oder die Beschwerden sich unter der Notfalltherapie besserten. Die andere Hälfte musste zur Weiterbehandlung im Klinikum verbleiben. Damit auch künftig solch große Zahlen an Patient:innen im Notfallzentrum des Helios Klinikums Meiningen adäquat versorgt werden können, wurde das feste Team aus Pflegekräften und Notfallpflegekräften sowie den beiden Oberärzten Tony Fuss und Dr. med. Tina Baumann durch Rotationsassistenten ergänzt. „Ich bin dankbar, solch ein großartiges Team zu haben, mit dem wir auch 2023 wieder für die Patient:innen da sein können, die dringend unsere Hilfe benötigen. Egal ob sie uns zu Fuß aufsuchen oder per Rettungsdienst eingeliefert werden“, schließt Dr. Friedrich ihr Resümee eines herausfordernden Jahres. HK

Wichtig: Welche Nummer ist wofür?

112: Rettungsdienst

Diese Nummer ist für akute, möglicherweise sogar lebensbedrohliche Notfälle reserviert.

Dazu zählen unter anderem:
Anzeichen für einen Herzinfarkt (starker Brustschmerz, Atemnot, kalter Schweiß); Anzeichen für einen Schlaganfall (Seh-/Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen); Unfälle mit schweren Verletzungen/hohem Blutverlust; Ohnmacht/Bewusstlosigkeit; allergischer Schock (Anaphylaxie); starke Schmerzen; schwere Verbrennungen; Asthmaanfall (anfallsartige Atemnot).

Wer sich nicht sicher ist, ob der Zustand lebensbedrohlich ist oder werden könnte, sollte die 112 wählen! Der Notrufexperte entscheidet, welcher Einsatzwagen nötigt ist und ob ein Notarzt mitfährt.

116117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Diese Nummer ist für dringende, aber nicht lebensbedrohlichen Fälle vorgesehen.

Das ist die bundesweite Nummer der Anrufzentrale für den Ärztlichen Bereitschaftsdienst, auch Notdienst genannt. Die Notdienstexperten können Sie an Arztpraxen verweisen, die am Wochenende, feiertags oder spät abends Bereitschaftsdienst haben und in Ihrer Nähe sind.

Typische Fälle für den Bereitschaftsdienst: Erkältungskrankheiten; grippale Infekte mit Fieber und Schmerzen; Infektionen von Hals, Nase, Ohren (HNO); Magen-Darm-Infekte mit Brechdurchfall; Migräne; Hexenschuss.

Im Notfall – was ist zu tun?

  1. Ruhe bewahren. Hektik und Hast können den Notfall verschlimmern!
  2. Absichern der Unfallstelle, falls nötig!
  3. Hilfe rufen (Notruf)!
  4. Erste Hilfe leisten!

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.