Vergesslich oder dement?
Es gibt einige Unterschiede zwischen dem „normalen“ Vergessen und pathologischen Gedächtnisstörungen, wie sie bei Frühformen von Demenzen auftreten. Ein Beispiel dafür seien Merkhilfen, sagt der Neurologe Michael Lorrain in einem Video des Vereins Alzheimer Forschung Initiative: Zettel, auf denen man sich Dinge notiert, an die man unbedingt denken muss, seien bei Frühformen von Demenz zunehmend nicht mehr hilfreich. Unterschiede gibt es auch beim Verlegen von Dingen. Bei pathologischen Gedächtnisstörungen legen Betroffene Gegenstände oft an Orte, an die sie wirklich überhaupt nicht gehören – und vergessen das dann. So landet zum Beispiel der Schlüsselbund im Kühlschrank. Eine Abgrenzung zwischen „normalem“ und krankhaftem Vergessen ist laut dem Neurologen auch, dass vergessene Inhalte normalerweise auf kurz oder lang wieder im Gedächtnis auftauchen. Bei Alzheimer und anderen Demenzformen blieben sie jedoch für immer verschwunden. Um Klarheit über die Ursachen einer Vergesslichkeit zu bekommen, ist in der Regel der Hausarzt oder die Hausärztin die erste Anlaufstelle. Es folgt gegebenenfalls eine Überweisung an eine Neurologin oder einen Psychiater. Auch Gerontopsychiatrische Kliniken und sogenannte Memory Kliniken bieten Gedächtnissprechstunden an. dpa