Wenn das Herz nicht mehr im Takt schlägt: Laut der Deutschen Herzstiftung sind bis zu zwei Millionen Menschen in Deutschland von Vorhofflimmern betroffen. Zeigt sich die Herzrhythmusstörung zum ersten Mal, empfinden viele das als bedrohlich.

Manchmal kommt es bei einem Vorhofflimmern erst durch Zufall zur Diagnose. Foto: Frank May/dpa-tmn

Drei Fakten zum Vorhofflimmern:

Das Herz rast, die Brust ist eng und schmerzt, Schwindel. Dadurch kann sich Vorhofflimmern laut der Deutschen Herzstiftung bemerkbar machen. Anfangs sind es nur kurze und seltene Anfälle, dann immer öfter. Aber es muss nicht.
So gibt es Menschen, bei denen ein Vorhofflimmern keinerlei Symptome hat – laut der Deutschen Herzstiftung könnte das bei jedem zweiten Betroffenen der Fall sein. Bei ihnen wird die Herzrhythmusstörung bestenfalls durch Zufall entdeckt. Etwa beim Pulsfühlen, Blutdruckmessen oder durch ein EKG beim Arztbesuch.
Tückisch: Gerade bei älteren Menschen kommt das Vorhofflimmern oft ohne Beschwerden. Dabei ist im Alter über 70 rund jeder Zehnte davon betroffen, so die Herzstiftung.

Viele Smartwatches haben EKG-Sensoren oder messen die Herzfrequenz mittels Infrarotlicht. Beide Verfahren können dabei helfen, ein Vorhofflimmern zu entdecken – gerade dann, wenn man keine Beschwerden hat.
Die Wearables haben dabei eine ordentliche Treffsicherheit.
Laut der Herzstiftung erkennen sie Vorhofflimmern in über 90 Prozent der Fälle. „Allerdings bedarf es immer einer Bestätigung der Diagnose für die erfasste Rhythmusstörung durch den Facharzt“, so Prof. Thomas Voigtländer, Vorsitzender der Herzstiftung.
Immerhin: Geben die Messdaten einen Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung, melden die Geräte sich in aller Regel – und raten zur ärztlichen Abklärung.

Auch wenn das Vorhofflimmern ohne Beschwerden einhergeht: Das Risiko für einen Schlaganfall steigt damit trotzdem.
Laut der Deutschen Herzstiftung gehen 20 bis 30 Prozent der Schlaganfälle in Deutschland auf Vorhofflimmern zurück.
Und das steckt dahinter: Durch elektrische Fehlreize ziehen sich die Herzvorhöfe nicht mehr geordnet zusammen. Sie flimmern, wodurch der Blutfluss in den Vorhöfen abnimmt und das Blut leichter gerinnt.
Das begünstigt, dass ein Blutpfropf entsteht, der in die Gehirngefäße gelangen kann. Verstopft er dort ein Gefäß, wird das Gehirn nicht mehr mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt werden – es kommt zum Schlaganfall.
Und wie lässt sich das Risiko senken? Zur Vorbeugung nehmen Betroffene oft Blutverdünner. Und natürlich zählt auch hier der Lebensstil: Wer sich ausgewogen ernährt, regelmäßig bewegt und nicht raucht, tut schon eine Menge, um einem Schlaganfall vorzubeugen. dpa/tmn

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.