Verletzungsgefahr bei spontanen Sportaktivitäten besonders hoch.
Man wollte doch nur mal kurz mit dem Enkel im Park eine Runde Fußball spielen, nun sitzt man in der Notaufnahme.
Solche Geschichten erlebt der Orthopäde Prof. Sven Ostermeier immer wieder. Bänderrisse beim Fußballspielen, Sprunggelenksverletzungen nach dem Fehltritt auf der Laufrunde – beides ist häufig Folge von fehlender Erwärmung. „Sehnen und Bänder sind dann rissgefährdeter“, sagt der Experte von der Gelenk-Klinik Gundelfingen.
Mit zunehmendem Alter werde es immer wichtiger, den Körper vor der sportlichen Betätigung erst einmal auf Betriebstemperatur zu bringen. Das heißt: Dehnen und Aufwärmen. Deshalb ist es beispielsweise eine gute Idee, mit dem Fahrrad zum Training zu fahren, weil der Körper dadurch schon aktiv ist. Ostermeier formuliert es so: „Man sollte nicht aus dem Sessel heraus mit dem Sport starten.“ Ein Kardinalfehler sei auch die Selbstüberschätzung. Niemand kenne das eigene Maß ganz genau, sagt der Experte. Er rät aber: „Man sollte nie direkt Hochleistungssportler sein wollen, sondern die eigenen Grenzen realistisch einschätzen.“ Denn wer es mit der Intensität übertreibt, riskiert ebenfalls Verletzungen. Darum gilt für die Bolzerei mit den Enkeln: Anfangs lieber einen ruhigen Ball schieben. dpa