
Die Kirche in Schnabelwaid
Die meisten alten Dorfkirchen besitzen „adelige“ Ursprünge: In Schnabelwaid war es die Familie von Künsberg, die die Kirche neben ihrem kleinen Schloss bauen ließ; später verkaufte sie ihr Land an Markgraf Christian Ernst. Die Markgrafen ließen gerne ihre Herrschaftszeichen in den Kirchen anbringen, und so prangen in Schnabelwaid oben auf dem Altar zwei Wappenteile nebeneinander: das markgräflich Brandenburg-Kulmbachische und –Ansbachische Unionswappen. Die Markgrafen stellten sich damit nicht nur als Patronatsherren, sondern als weltliche Herren der evangelischen Kirche überhaupt dar. Aber da steht andererseits Christus an der Barockkanzel, mit der Weltkugel in der Hand und der Erinnerung an seine Worte: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Von weltlicher und himmlischer Herrschaft, von ihrem Wechselspiel und ihren Grenzen ist an diesem musikalisch gestalteten Abend in der evangelischen Kirche Schnabelwaid zu hören.
Hans Peetz, Pfarrer, Markgrafenkirchen e. V.