Klinikum Bayreuth GmbH baut Knorpel-Kompetenzzentrum aus.

Metal oder Mozart? Der Gelenkersatz ist der Heavy Metal unter den Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose und führt in Oberfranken noch immer die Charts an. Dabei sind die Alternativen wirklich gut. Christian M. Benker (links) und Dr. Mark Schmolze (rechts) spielen im Knorpel-Kompetenzzentrum an der Klinik Hohe Warte auch die Zwischentöne.
Fotos: Klinikum Bayreuth

Wenn die Orthopäden Christian M. Benker und Dr. Mark Schmolze von Heavy Metal sprechen, geht es meist nicht um Musik. Es geht um Hüft-, Knie- und Schultergelenke und um deren Ersatz. Die Prothese, das ist der Heavy Metal der Orthopädie – und meist der Standard, um
Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Arthrose in den großen Gelenken zu behandeln. Aber wie die Musik hat auch die Orthopädie viele Facetten. Benker und Schmolze wollen sie alle nutzen und haben an der Klinik Hohe Warte ein Knorpel-Kompetenzzentrum etabliert. Das Ziel: Patientinnen und Patienten mit Arthrose noch individueller zu behandeln.

„Ja, wir können natürlich auch Heavy Metal. Teil- und Vollprothesen, Individualprothesen, Wechseleingriffe… Das haben wir als Hauptoperateure des Endoprothetikzentrums drauf und es ist oft auch die richtige Therapiewahl“, sagt Benker. Oft. Aber eben nicht immer. Benker ist nicht nur Orthopäde, zertifizierter Kniechirurg und Leiter des Endoprothetikzentrums. Beide Ärzte sind zudem Mitglieder im Qualitätskreis Knorpel-Repair & Gelenkerhalt e.V. und wissen: „Das künstliche Gelenk lässt sich nicht immer verhindern, aber in vielen Fällen um Jahre hinauszögern – und das erspart Patienten vielleicht eine komplizierte Wechseloperation im Alter.“ Die Behandlung im Knorpelkompetenzzentrum setzt daher bereits früh an. „Patienten sollten zum Arzt gehen, wenn erste Beschwerden auftreten“, sagt Benker. Ein Knorpelverschleiß ist meist das Ergebnis von jahrelanger Fehlbelastung, z.B. durch Beinfehlstellungen oder Übergewicht. „Je eher eine beginnende Arthrose erkannt wird, desto mehr Behandlungsalternativen haben wir. Wir können die Arthrose nicht heilen, aber mithilfe von z.B. zellfreien Implantaten die lokal begrenzten Defekte reparieren.“ Beim sogenannten Minced-Cartilage wird eine kleine Menge körpereigenes Knorpelgewebe entnommen und zerkleinert. Mit dieser Masse wird der Defekt aufgefüllt und durch ein Kollagen-Implantat verschlossen. Innerhalb von Wochen bildet sich neuartiges Knorpelgewebe. „Es ist ein guter „Nachbau“, der viele Jahre halten kann“, sagt Benker.

Bereits vor zwölf Jahren hat man an der Klinik Hohe Warte begonnen, Knorpelgewebe zu transplantieren. Autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) nennt sich dieses Verfahren. Vereinfacht gesagt, wird dem Patienten dabei arthroskopisch Knorpelgewebe entnommen und im Labor über einige Wochen „gezüchtet“. Nach ca. vier Wochen wird der Knorpeldefekt dann operativ durch den eigenen, nachgewachsenen Knorpel ersetzt.

Beide Behandlungen bieten eine weitere große Chance: „In nur einem Eingriff können wir unter Umständen auch eine bestehende Fehlstellung der Beinachse korrigieren – und damit eine mögliche Ursache für die Arthrose“, sagt Benker. „Im Idealfall haben wir damit den Gelenkersatz nicht nur hinausgezögert, sondern verhindert“, sagen Benker und Schmolze.

INFO – Ein Patientenvortrag zum Thema ist geplant, sobald diese wieder möglich sind.

Ihr Weg zu uns:
Endoprothetikzentrum – Standort Hohe Warte
Christian M. Benker – Standortleiter
Tel.: 0921 400-4707
Fax: 0921 400-88 4702
E-Mail: orthopaedie@klinikum-bayreuth.de

Kontakt
Knorpel-Kompetenzzentrum
Klinik für Orthopädie – Klinik Hohe Warte
Christian M. Benker, Ltd. Oberarzt
Dr. Mark Schmolze, Oberarzt
Tel: 0921 400-4702
E-Mail: orthopaedie@klinikum-bayreuth.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.