Die Sonne und ihre Schattenseiten

Hautkrebs: Schon die Diagnose ist Teamarbeit.
 

Mit der Sonne ist es ein bisschen wie mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Auf der einen Seite könnten wir ohne Sonne nicht überleben, auf der anderen Seite kann Sonne unserer Haut irreparablen Schaden zufügen, sogar unser Leben bedrohen. Stichwort Hautkrebs. Für Privatdozent Dr. Gerhard Weyandt ist Haut Hauptsache. Er ist Chefarzt der Klinik für Dermatologie der Klinikum Bayreuth GmbH und weiß: „Die Dosis macht das Gift.“

Sonne tut viel Gutes: Sie sorgt dafür, dass unser Körper vermehrt Serotonin produziert und verpasst uns so einen hormonellen Glücksschub. Gleichzeitig reduziert sich das „Schlafhormon“ Melatonin. Das liefert zusätzliche Energie. Als dritter Faktor kommt die Wärme ins Spiel: Sie dehnt die Blutgefäße und lässt den Blutdruck sinken.

<em>Brandgefährlich Schon leichte Rötungen der Haut reichen aus um das Hautkrebsrisiko teils bis auf das Dreifache steigen zu lassen Foto juefraphoto stockadobecom<em>

Aber – und das ist die Schattenseite: „Schon seit einigen Jahren weiß man sicher, dass Sonnenstrahlen Hautkrebs verursachen können“, warnt Weyandt. Sonnenbrände im Kindesalter haben weitreichende Folgen. Schon eine leichte Hautrötung alle zwei Jahre reicht aus, um das Hautkrebsrisiko um das Dreifache zu steigern.

Dabei erscheint uns ein leichter Sonnenbrand zunächst eher harmlos. Nur wenige Tage, schon hat sich die Haut selbst geholfen. Was man auf den ersten Blick nicht sieht: Manchmal gelingt die Reparatur nicht komplett. Die DNA der Zelle verändert sich dabei. In der Folge entstehen Mutationen, dann Hautveränderungen, im schlimmsten Fall: Hautkrebs.

Ob eine Hautveränderung tatsächlich gefährlich ist, können oftmals nur Experten beurteilen. „Uns steht im Klinikum Bayreuth ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung“, sagt der Chefarzt. Mit dem Auflicht untersuchen Dermatologen Pigmentveränderungen exakt und grenzen Melanome ab.  Pathologen der Klinikum Bayreuth GmbH erstellen feingewebliche Befunde, die das weitere Vorgehen bestimmen. „Schon bei der Diagnostik zeigt sich also, dass Dermatologen Teamspieler sind“, sagt Weyandt. Sollte ein Hautkrebs vorliegen, kann stadienabhängig durch Laborparameter, Ultraschall und radiologische oder nuklearmedizinische Bildgebung das weitere Vorgehen geplant werden. „Wir arbeiten mit Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Fächern zusammen.“

Wichtig ist, dass Patienten bei Hautveränderungen sofort reagieren und die Möglichkeiten der Hautkrebsvorsorge nutzen. „Die meisten neuen Zellwucherungen sind in einem frühen Stadium mit überschaubarem Aufwand heilend behandelbar. Die Erfolgschancen liegen dann bei weit über 90 Prozent“, sagt Weyandt.

Expertenkontakt:

Klinikum Bayreuth GmbH
Preuschwitzer Str. 101
95445 Bayreuth

Klinik für Dermatologie und Allergologie
Privatdozent Dr. Gerhard Weyandt
Chefarzt

Tel: 0921 400-5402
E-Mail: dermatologie@klinikum-bayreuth.de
www.klinikum-bayreuth.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.