Kreative Betätigungen zählen dazu.

Jeder kennt schwierige Situationen und Belastungen, sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld. Hinzu können Unsicherheiten politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Natur kommen. Die moderne (Arbeits-)Welt drückt auf die Seele. Immer mehr Menschen müssen sich wegen psychischer Störungen behandeln lassen. Halten wir immer weniger aus??? Dazu ist zu sagen: “Es gibt keine Norm, wie viele und welche Belastungen, Probleme, Druck, Stress und Schwierigkeiten die Seele aushält oder aushalten muss.“ weiß Dipl.-Med. Sylvia Lorenz, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Bad Salzungen.

Die Belastungen der modernen Welt stellen die Seele heute vor größere Herausforderungen als das in früheren Zeiten der Fall war. Es hilft auch nicht, sich mit anderen zu vergleichen, die mehr oder scheinbar alles aushalten und nicht den Mut verlieren. Hilfreich ist, sich um seine Seele zu kümmern. Aber wie gelingt das? Wichtig ist, gut auf sich selbst und die eigene psychische Gesundheit zu achten.

Dabei sind sowohl Auszeiten nützlich, aber auch der unmittelbare, direkte Kontakt zu Menschen (keine virtuellen Beziehungen), insbesondere zu denen, die uns wichtig sind, auf die wir uns freuen, wenn wir sie sehen, egal ob Familie, Freunde oder Arbeitskollegen. Wir brauchen diese Kontakte, um zum Beispiel Anregungen oder Bestätigungen zu erhalten. Wohlwollende Gesellschaft stärkt unsere Seele.

Der seelische Schutzschirm kann durch vielfältige Dinge, wie sich für etwas selbst die Schuld geben, sich selbst beschimpfen (wenn etwas schiefgegangen ist), Spuren hinterlassen. Der verzeihende und wohlwollende Umgang mit sich selbst führt zur Stärkung der Seele – sich selbst mögen, sich etwas Gutes tun – dazu gehören auch so scheinbar banale Dinge, wie ausreichender Schlaf, regelmäßiges gesundes und schmackhaftes Essen und ausreichende Ruhe.

Auch geistige Anregungen sind gut für die Seele. Kreative Betätigungen zählen dazu. Fotos: Klinikum Bad Salzungen/Heiko Matz

Bleiben Sie in Bewegung, sowohl im rein körperlichen Sinne, angepasst an ihre eigenen Bedürfnisse, z.B. Spaziergänge, Joggen, Fahrradfahren, Schwimmen. Aber auch im mentalen Sinne durch geistige Anregungen, egal ob Konzert- oder Theaterbesuche, Koch- oder Kreativkurse, Erlernen einer Fremdsprache oder eines Entspannungsverfahrens. Dabei ist jedoch die Balance zwischen Neuem und Gewohnten wichtig. Daraus schöpfen wir Kraft.
Unsere Seele braucht Wärme, sowohl menschliche als auch physikalische. Wärmende Zuwendung stärkt die Seele, aber es kann auch ein heißes Wannenbad oder der heiße Duschstrahl sein.

Die Seele braucht Ausdrucksmöglichkeiten für die eigenen Gefühle. Stets nur Anforderungen von außen zu erfüllen, nagt an uns. Der „Herr im eigenen Haus“ zu sein, nicht fremdbestimmt, führt zu einem positiven inneren Erleben. Sie können z.B. tanzen, schreiben, singen, malen oder ihre Wohnung gestalten.

Schärfen Sie den Blick auf das Schöne im Leben. Das Glas kann halb voll oder halb leer sein – Sie bestimmen das. Die Suche nach dem Haar in der Suppe tut der Seele nicht gut. Besinnen Sie sich am Ende des Tages auf die gelungenen Dinge oder schreiben Sie sich die positiven Ereignisse am Ende eines Tages auf.

Dipl.-Med. Sylvia Lorenz
Chefärztin der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik
am Klinikum Bad Salzungen
Telefon: 03695 / 64-6601

Ständige Erreichbarkeit, Erledigen von drei Dingen auf einmal, hohes Tempo können zu einem schnelleren Überschreiten der eigenen Grenzen führen. Die eigenen Grenzen wahrnehmen und sie zu respektieren, ist wichtig für die Seele. Falls Sie nach Arbeitsende länger als eine Viertelstunde über ihre Tätigkeit nachdenken, könnte dies ein Hinweis für eine Grenzüberschreitung sein. Es gibt ein Leben nach der Arbeit, jeder hat die Möglichkeit sich dies zu gestalten.

Behandeln Sie sich gut: „Tu dem Körper etwas Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“ (Theresa von Avila).

Sollten Sie jedoch das Gefühl haben z.B. ein Burnout zu haben oder sogar depressiv zu sein, wenden Sie sich an ihren Hausarzt. Dieser kann den Weg zu einer ambulanten, aber auch tagesklinischen oder stationären Behandlung bahnen. Das Klinikum Bad Salzungen bietet hierzu vielfältige Therapiemöglichkeiten.

Nach oben scrollen
2021_Logo_Schrift_Vorteilhaft-leben_Initiative_blanko

Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.