Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann unterschiedliche Ursachen haben.

Bei der Schilddrüse handelt es sich um ein relativ kleines Halsorgan, das in der Mitte des Halses oberhalb des Brustbeins liegt. Durch die Aussendung seiner Hormone ist die Schilddrüse an der Regulierung vieler Stoffwechselvorgänge im Körper beteiligt. Hier ist beispielsweise ihr Einfluss auf die Herzfrequenz, die Darmtätigkeit oder auch auf die Schweißsekretion der Haut zu nennen. Selbst Schlafstörungen können manchmal auf eine fehlerhafte Produktion von Schilddrüsenhormonen zurückgeführt werden. Neben funktionellen Störungen kommt es bei manchen Betroffenen auch zu einem Wachstum der Schilddrüse oder zur Ausbildung von Schilddrüsenknoten. Dies macht mitunter Probleme durch Druck auf Nachbarstrukturen wie die Speiseröhre oder die Luftröhre. Nicht zuletzt kann es, wenn auch selten, zum Auftreten von bösartigen Schilddrüsenknoten kommen, die einer Therapie bedürfen.

Labordiagnostik steht an erster Stelle

Um eine behandlungsbedürftige Erkrankung der Schilddrüse festzustellen, braucht man in der Regel nur wenige Untersuchungen. An erster Stelle steht die Labordiagnostik, also eine Untersuchung des Blutes. Hier kann man in Kürze feststellen, ob eine krankhafte Veränderung der Produktion von Schilddrüsenhormonen vorliegt. Dabei kann es sich um eine Überproduktion (=Hyperthyreose) oder um eine Unterproduktion (=Hypothyreose) handeln. Unter Umständen schließt sich noch eine Blutuntersuchung auf das Vorliegen von Antikörpern an, denn nicht selten ist eine Autoimmunerkrankung ursächlich für die Entgleisung der Hormonproduktion.

Anschließend sollte die Schilddrüse mittels Ultraschall untersucht werden. Dabei handelt es sich um ein Bildgebungsverfahren mit hohem Auflösungsvermögen, bei dem keine Radioaktivität zum Einsatz kommt. Deshalb ist diese Untersuchung beliebig oft –auch zur Verlaufskontrolle- wiederholbar.

Prof. Dr. med. Peter Jecker bei der Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Foto: Klinikum Bad Salzungen

Dabei zeigen sich häufig charakteristische Veränderungen des Organs bei Funktionsstörungen. Des Weiteren gibt es typische morphologische Veränderungen, die es gestatten, gutartige von bösartigen Schilddrüsenknoten zu unterscheiden. Vorteilhaft ist, wenn die Untersuchung dort durchgeführt wird, wo ein hochauflösendes Ultraschallgerät vorhanden ist und der Untersucher eine große Erfahrung in der Halssonographie besitzt. Je nach Befundkonstellation schließt sich eine Schilddrüsenszintigraphie an.

Therapeutisch folgt in den meisten Fällen eine medikamentöse Therapie mit dem Ziel, die Hormonwerte zu korrigieren. In seltenen Fällen wird zu einer Schilddrüsenoperation geraten. Dann sollte man sich an einen erfahrenen Schilddrüsenchirurgen wenden, der regelmäßig solche Operationen durchführt und den eine niedrige Komplikationsrate auszeichnet. Typische Komplikationen können eine Verletzung der Nebenschilddrüsen oder des Recurrensnerven sein. Letzterer steuert die Stimmbandbewegung und eine Verletzung kann mit einer dauerhaften Stimmstörung oder einer schnellen Stimmermüdung einhergehen.

Betroffene können sich in Sachen Diagnostik und Therapie an das Zentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenerkrankungen des Klinikums Bad Salzungen oder die Privatsprechstunde der Klinik für Halls-Nasen-Ohrenheilkunde wenden. Hier sind erfahrene Ärzte tätig, die als zertifizierte Kursleiter für die Kopf-Hals-Sonographie durch die DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) über eine hohe Expertise verfügen und regelmäßig deutschlandweit Ultraschallausbildung und -weiterbildungen für Ärzte durchführen. Die Klinik selbst ist mit einem sogenannten High-End-Ultraschallgerät der neusten Generation, ausgestattet, welches detailliert krankhafte Schilddrüsenveränderungen zeigt.

Leiter des Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenzentrums
Dr. med. MUDr. Jiří Podzimek MBA
Oberarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Plastische Kopf-Hals-Chirurgie

Die Terminvergabe der Schilddrüsensprechstunde
Telefon: 03695/64-6833.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.