Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) bietet ab sofort neue Patienteninformationen zum Thema Homöopathie an.

Die Diskussion um den Stellenwert der Homöopathie und anderer alternativmedizinischer Verfahren in der gesundheitlichen Versorgung und im Leistungsgeschehen der Krankenkassen hat in den vergangenen Monaten an Fahrt aufgenommen.
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) bietet ab sofort neue Patienteninformationen mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Homöopathie zum Lesen, Herunterladen und Ausdrucken an.

Jeder hat das Recht, selbst seine Behandlungs- Methode zu wählen

„Die Homöopathie hat in Deutschland eine lange Tradition und ist weit verbreitet. Leider wird erst seit relativ kurzer Zeit eine breitere öffentliche Debatte darüber geführt, ob die Homöopathie angesichts der eindeutigen Studienlage zu ihrer mangelnden Wirksamkeit in den Leistungskatalogen der gesetzlichen Krankenkassen etwas zu suchen hat. Denn der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig: Homöopathische Behandlungsmethoden haben keine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus“, sagt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer bei der Unabhängigen Patientenberatung. Zu diesem Ergebnis sind nach seinen Worten über einen langen Zeitraum zahlreiche wissenschaftliche Studien immer wieder gekommen.

Grundsätzlich hat jeder Patient das Recht, aus den verfügbaren Behandlungsmethoden diejenige zu wählen, die ihn am meisten überzeugt. „Homöopathische Kügelchen sind an sich erstmal nicht schädlich“, sagt Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter bei der Unabhängigen Patientenberatung, und führt aus: „Homöopathie kann aber gefährlich werden, wenn Menschen mit schweren Erkrankungen sich gegen erwiesenermaßen wirksame Therapien und stattdessen für die Homöopathie entscheiden, etwa bei Krebserkrankungen.

Homöopathie hat in Deutschland eine lange Tradition und ist weit verbreitet, aber auch umstritten. Foto: Printemps - stock.adobe.com

Aufgrund der Fülle von oft falschen oder irreführenden Informationen zur Wirksamkeit der Homöopathie sind Patienten oft nicht ausreichend über Nutzen und Risiken homöopathischer Behandlungen informiert.“

Hier ist Vorsicht geboten

Auch wirtschaftliche Interessen spielen bei homöopathischen Behandlungsangeboten und Arzneien eine große Rolle. Homöopathie macht zwar insgesamt nur einen kleinen Teil der Gesundheitsausgaben in Deutschland aus. „Es bleibt aber ein Millionengeschäft: In 2020 haben rezeptfreie, in Apotheken gehandelte homöopathische Arzneimittel etwa 550 Millionen Euro Umsatz erzielt. Dazu kommt, dass viele Krankenkassen die Kosten für homöopathische Behandlungen im Rahmen von Satzungsleistungen übernehmen und diesen Umstand als Werbung nutzen, um potentielle Kunden zu locken“, sagt Thorben Krumwiede. Aus Patientensicht halten wir als UPD das für ein falsches Signal: Patienten gehen davon aus, dass ihre Kasse nur wirksame Therapien mit ausreichender wissenschaftlicher Evidenz bezahlt. Die Corona-Pandemie zeigt, welche fatalen Folgen es haben kann, wenn Falschinformationen zu Gesundheitsthemen um sich greifen“, so Krumwiede. Dazu komme, dass aufgrund bestimmter rechtlicher Regelungen homöopathische Arzneimittel ohne wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis verkauft werden könnten. Hier sehe man auf jeden Fall Änderungsbedarf. glp

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.