Inkontinenz und Trinkverhalten – Das sollte man darüber wissen.

Wer Harn oder Stuhl nicht halten kann und etwa beim Lachen, Husten, Niesen oder Heben unkontrolliert Urin verliert, dem geht es so wie schätzungsweise zehn Millionen Menschen in Deutschland: Er oder sie leiden an einer Inkontinenz.

Sie kann jeden treffen, Männer wie Frauen, jung wie alt, ausgelöst durch eine Krankheit oder aufgrund des Alters. Einer der größten Fehler, den viele Betroffene begehen: Sie trinken zu wenig, um den Harndrang in Grenzen zu halten. Aber das bewirkt genau das Gegenteil.

Ausreichend trinken ist das A und O
Die Erscheinungsformen der Inkontinenz sind unterschiedlich. Die Medizin unterscheidet zwischen Belastungs-, Drang-, Reflex-, Überlauf- und extraurethraler Harninkontinenz. Allen gemeinsam ist die Unfähigkeit, den Urin kontrolliert zurückzuhalten. Das fein aufeinander abgestimmte System aus Blasenmuskulatur, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur sowie den steuernden Nerven und Zentren im Gehirn und Rückenmark funktioniert nicht mehr richtig. Grund kann zum Beispiel ein Fehler in der Signalübertragung der beteiligten Nervenzellen sein.

Unabhängig von der Ursache und der Ausprägung einer Harninkontinenz versuchen viele Betroffene möglichst wenig zu trinken. Damit erreichen sie jedoch genau das Gegenteil. Die Blasenmuskulatur wird durch die Füllung der Blase trainiert. Ist die Blase nur noch halb oder kaum gefüllt, erschlafft die Muskulatur, das Fassungsvermögen der Blase verringert sich und der Harndrang nimmt zu. Bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr werden zudem die Nieren nicht mit ausreichend Flüssigkeit versorgt und produzieren einen hoch konzentrierten Urin, der die Blase reizt und den Harndrang noch verstärkt. Darüber hinaus werden Nieren und Blase schlechter durchspült, es können sich so leichter Bakterien ansiedeln und das Risiko für Harnwegsinfektionen steigt.

Kaffee kann die Blase reizen. Bei Inkontinenz ist stilles Wasser zum Durstlöschen viel besser geeignet. Foto: djd/Forum Trinkwasser/Andrey Popov - stock.adobe.com

Wasser ist das ideale Getränk
Ausreichend trinken spielt also eine große Rolle bei einer Inkontinenz. Wichtig ist aber nicht nur, wie viel, sondern auch was man trinkt. So wirken Kaffee, viele Teesorten wie schwarzer und grüner Tee und Alkohol harntreibend, zuckerhaltige und kohlensäurehaltige Getränke können die Blase reizen. Am besten eignen sich daher stilles Wasser und Kräutertees. „Leitungswasser ist ein hervorragender Durstlöscher auch bei Inkontinenz“, sagt Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser e. V. „Gerade bei der Ausleitung von Abfall- und Schadstoffen spielt Wasser eine zentrale Rolle.“ djd

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.