Gesunde Schwitzeinheiten für den Körper – egal, ob ganz bequem in der Sauna zu Hause, im Garten oder in einem Wellnesstempel.

Im Herbst und vor allem Winter zieht es die Menschen wieder vermehrt in die Sauna. Das ist gut, denn damit lässt sich das Immunsystem auf Trab bringen. Neben einer ausgewogenen Ernährung mit heimischen Obst- und Gemüsesorten sowie einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr wappnen auch regelmäßige Saunagänge das Abwehrsystem vor den widrigen Bedingungen der nass-kalten Jahreszeit. Ansonsten besteht keine Gefahr, vorausgesetzt, es wird korrekt sauniert. Vor dem ersten Saunagang gilt es, sich gründlich zu reinigen. So wird vermieden, dass unangenehme Gerüche im Schwitzraum entstehen, und hygienischer ist es auch.

So lässt es sich gut schwitzen

Aus dem gleichen Grund wird die Sauna grundsätzlich nackt betreten. Das einzige Mitbringsel ist ein großes Badetuch, das untergelegt wird, damit kein Schweiß auf das unbehandelte Holz tropft.

Während des Saunagangs sollte man erst liegend und dann sitzend die Zeit verbringen. Auf diese Weise ist das Hitzeempfinden am Kopf nicht ganz so stark. In der Sauna befinden sich meist zwei bis drei Ebenen. Je höher, desto heißer ist es. Die bevorzugte Sauna-Variante ist die „klassische Sauna“, die der finnischen Sauna sehr ähnlich ist. Dabei sorgen meist heiße Steine, manchmal auch ein Kamin, für die Hitze von 80 bis 95 Grad Celsius. Hin und wieder wird die Luftfeuchtigkeit für kurze Zeit von zehn bis 15 auf 20 Prozent angehoben indem Wasser, teilweise mit Aromen wie Eukalyptus versetzt, auf die heißen Steine gegossen wird. Damit steigt auch das Wärmeempfinden.

In Corona-Zeiten ist der Besuch einer Sauna eher schwieriger geworden. Mittlerweile gibt es sie auch für zu Hause in vielen verschiedenen Ausführungen, Formen, Farben und Größen – auch für den kleinen Geldbeutel. Foto: Kichigin_S/kichigin19 - stock.adobe.com

Die hohen Temperaturen fördern die Bildung von Abwehrstoffen. Mittlerweile gibt es auch „mildere“ Formen der klassischen Sauna, die sich durch eine geringere Temperatur von 50 bis 70 Grad Celsius und höhere Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent auszeichnen. Nach dem ersten schweißtreibenden zehn- bis 15-minütigen Aufenthalt in der Sauna folgt eine Abkühlungsphase an der frischen Luft. Hier bleibt man so lange, bis es einen fröstelt. Zurück in den Räumlichkeiten sollte eine kalte Dusche genommen werden. Hartgesottene Zeitgenossen duschen sich kurz ab, um den Schweiß zu entfernen, und steigen dann für eine Weile in ein Kaltwasserbecken. Doch das ist nicht jedermanns Sache.

Diese Wärme-Kälte-Wechsel zwischen heißer Sauna und kaltem Tauchbecken stärken das Immunsystem, regen den Kreislauf an, trainieren die Blutgefäße und pflegen zudem die Haut. Doch gerade im extremen Temperaturwechsel kann für einige Menschen auch eine Gefahr liegen, beispielsweise für Diabetiker: In Folge der Erkrankung ist der Kreislauf geschwächt. Ein Kaltwasserbad sollte deshalb vermieden werden. Angeraten sind stattdessen frische kühle Luft und anschließend ein kalter Guss, beginnend bei den Füßen.

Darauf sollten Sie unbedingt achten!

Besonders aufpassen müssen insulinpflichtige Diabetiker. Bei Hitze wirkt das Hormon schneller und stärker. Wer gerade gespritzt hat, wartet besser eine Weile mit dem Saunagang. Generell gilt für alle Diabetiker: Der Blutzuckerspiegel ist zur Kontrolle vor und nach dem Saunagang zu messen. Für den Notfall sollten Traubenzucker, Obst und Getränke bereitstehen.

Ähnlich verhält es sich bei Menschen mit Bluthochdruck. Sie fragen sicherheitshalber ihren Arzt bezüglich des Saunabesuches. Betroffene mit leichtem Bluthochdruck (90 bis 104 mm Hg) können nach Angaben der „Deutschen Hochdruckliga“ ohne Einschränkung saunieren. Hypertonikern mit sehr hohem Blutdruck dagegen, deren unterer Blutdruckwert über 115 mm Hg liegt und die zudem medikamentös nicht gut eingestellt sind, ist von der Sauna gänzlich abzuraten. Nach dem Saunagang und der anschließenden Abkühlphase empfiehlt es sich, ein warmes Fußbad zu nehmen, um die Durchblutung der Füße und Beine zu verstärken. Danach fällt die nötige Ruhephase nicht schwer.

Übrigens: Der gesamte Organismus sowie die Haut danken es einem, wenn nach der Sauna der durch das Schwitzen entstandene Mineralstoffverlust mit einer großen Apfelschorle ausgeglichen wird. Silke Koppers/mp

Aktuell!
Seit 24. November gilt in Bayern die 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (15. BayIfSMV). Zum einen gilt für Thermen und Saunen nun 2G plus. Das bedeutet, neben einem Impf- oder Genesungsnachweis brauchen Besucher einen aktuellen negativen Test. Ausgenommen von 2G-plus sind Kinder bis 12 Jahre.
Das kann laut Verordnung auch ein Selbsttest sein, den man unter Aufsicht vor Ort durchführt. Nicht an allen Bädern sind allerdings Selbsttests möglich – das entscheiden die Betreiber.

Nach oben scrollen
2021_Logo_Schrift_Vorteilhaft-leben_Initiative_blanko

Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.