Betroffene für wissenschaftliche Studie gesucht.

In Deutschland leiden Schätzungen zufolge bis zu neun Millionen Menschen an Migräne. Die genauen Ursachen für die stechenden Kopfschmerzen, die meist einseitig auftreten und oft mit Sehstörungen sowie Übelkeit einhergehen, sind noch nicht völlig erforscht. Klinische Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Ernährung und damit der Blutzuckerspiegel bei vielen Patientinnen und Patienten eine wichtige Rolle als Trigger für Migräneanfälle spielt. Da dies von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und individuell ist, gibt es allerdings keine allgemeingültigen Ernährungsempfehlungen für Betroffene. Sie sollten vielmehr persönlich auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten sein.

Studie wird komplett digital durchgeführt

Um die Effekte einer personalisierten, niedrig-glykämischen Ernährung als Vorbeugung von Migräne zu untersuchen, hat die Universität zu Lübeck in Zusammenarbeit mit Ernährungsmedizinern eine klinische Studie gestartet. Sie wird komplett digital durchgeführt und steht unter der Leitung von Prof. Dr. med. Diamant Thaci vom Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin des Uniklinikums Schleswig-Holstein. Interessierte Migränepatientinnen und -patienten können sich ab sofort an der Studie beteiligen. Sie richtet sich an Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die an durchschnittlich mindestens drei Migränetagen im Monat leiden. Die Teilnehmenden benötigen ein Smartphone, auf dem man eine Android- oder iOS-App installieren kann. Unter www.sincephalea.de/migraenestudie stehen detaillierte Informationen zur Verfügung und man kann sich direkt online anmelden. Ziel der Studie ist, den Effekt der personalisierten Ernährungsempfehlung per App als digitale Therapie bei Menschen mit Migräne zu überprüfen.

Effekte einer personalisierten Ernährung als Vorbeugung von Migräne soll jetzt genauer untersucht werden. Foto: insta_photos - stock.adobe.com

„Tagebuch führen“ hilft bei der Auswertung

Die Ernährungsempfehlungen leiten sich dabei aus einer bis zu 14-tägigen Messphase des Blutzuckers ab. In dieser Phase messen die Studienteilnehmenden der Interventionsgruppe über einen Sensor kontinuierlich ihren Gewebezucker. Parallel führen sie ein Tagebuch über ihre Ernährung sowie über Aspekte wie Migräneattacken, Bewegung, Schlaf und Medikation. Grundsätzlich ist es für Migränepatientinnen und -patienten ratsam, eine Zeit lang Tagebuch über die eigenen Lebensgewohnheiten und das Auftreten von Kopfschmerzen zu führen. So lassen sich Triggerfaktoren durch eine individuelle Ernährungsumstellung leichter ermitteln und künftig meiden. djd

Wichtige Aspekte sollten schriftlich festgehalten werden. Foto: Ratta Lapnan - stock.adobe.com
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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.