Zu viel Sonne kann das Erkrankungsrisiko erhöhen, doch man kann sich schützen.


Endlich wieder den ganzen Tag im Freien verbringen, in den nächsten See springen, ausgiebige Fahrradtouren planen oder mit Freunden im Biergarten sitzen: Selten haben wir die warme Jahreszeit mit all ihren Möglichkeiten so herbeigesehnt wie dieses Jahr. Doch der Sommer birgt auch Tücken – so warnen Experten jedes Jahr aufs Neue davor, die Strahlkraft der Sonne zu unterschätzen. Denn zu viel UV-Strahlung steigert nicht nur das Risiko für Hautkrebs, sondern auch für weitere Erkrankungen wie Gürtelrose.

Erst Windpocken, dann Gürtelrose

So zeigen Studien, dass das Risiko einer Gürtelroseinfektion in den Sommermonaten Juli und August erhöht ist. Denn immer wieder kommt es vor, dass auf einen Sonnenbrand ein Herpes Zoster folgt, wie die Gürtelrose fachsprachlich heißt.
Der Grund: Je stärker die Sonne unsere Haut schädigt, desto mehr Arbeit müssen die körpereigenen Reparaturmechanismen leisten. Das schwächt die Immunabwehr und fördert das Ausbrechen von Infektionskrankheiten wie der Gürtelrose. Die Gefahr kommt dabei buchstäblich von innen. Herpes Zoster wird nämlich vom gleichen Virus verursacht, das auch Windpocken auslöst. Mehr als 95 Prozent der über 60-Jährigen tragen dieses sogenannte Varizella-Zoster-Virus nach einer überstandenen Windpockenerkrankung in ihrem Körper. Wenn das Immunsystem stress-, krankheits- oder altersbedingt geschwächt ist, kann es als Gürtelrose reaktiviert werden.

Jeder liebt die schönen warmen Sommertage. Doch starke Sonneneinstrahlung kann die Haut schädigen, das Immunsystem schwächen und so den Ausbruch einer Gürtelrose begünstigen. Foto: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock

Einer von drei Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Neben dem charakteristischen, häufig sehr schmerzhaften Bläschenausschlag haben Betroffene oft mit Folgeerscheinungen zu kämpfen: Bis zu 30 Prozent von ihnen erleiden Komplikationen wie die Post-Zoster-Neuralgie, bei der es sich um langanhaltende Nervenschmerzen handelt, die oft als unerträglich beschrieben werden.

Sonnenschutz & Impfung beugen vor

Um dem Ausbruch einer Gürtelrose vorzubeugen, sollte man deshalb gerade in den Sommermonaten darauf achten, die Haut ausreichend vor der Sonne zu schützen und so eine Belastung des Immunsystems durch starke UV-Strahlung zu vermeiden. Zur gezielten Prävention besteht zudem die Möglichkeit einer Impfung. Die STIKO empfiehlt eine Gürtelrose-Impfung allen Menschen über 60 Jahren und allen über 50 Jahren mit Grunderkrankungen. Über das persönliche Erkrankungsrisiko und sinnvolle Schutzmaßnahmen sollte jeder bei der nächsten Gelegenheit mit seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin sprechen. djd

Vorsorge ist wichtig

Viele Menschen unterschätzen ihr persönliches Gürtelrose-Risiko. Das zeigte eine Studie mit insgesamt 2 509 Teilnehmern aus verschiedenen Ländern: Nur sieben Prozent der Befragten sehen ein Risiko, in den nächsten zehn Jahren an Gürtelrose zu erkranken. In Deutschland tragen über 95 Prozent der Menschen in dieser Altersgruppe das Virus in sich, das Gürtelrose verursacht.

Die größten Mythen sind laut Studie: „Ich werde nicht an Gürtelrose erkranken“, oder „Ich pflege einen gesunden Lebensstil, deshalb werde ich nicht an Gürtelrose erkranken“, oder aber: „Ich hatte in der Vergangenheit bereits eine Gürtelrose, deshalb kann ich nicht noch einmal daran erkranken“. Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus, das auch Windpocken verursacht, ausgelöst. Über 95 Prozent der Erwachsenen über 60 Jahre tragen dieses Virus nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung in sich.

Bis zu 30 Prozent der Betroffenen erleiden dabei einen schweren Verlauf mit Komplikationen und langanhaltenden Nervenschmerzen. Umso wichtiger ist es die persönliche Gesundheitsvorsorge selbst in die Hand zu nehmen und sich über mögliche Präventionsmaßnahmen zu informieren. glp

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.