Durch Training kann die Wahrnehmung gestärkt werden.
Glück und Zufriedenheit wünschen sich viele Menschen. Und Zufriedenheit lässt sich üben, sagen Psychologen. Im Alltag lasse sich trainieren, die positiven Aspekte in unserem Leben stärker wahrzunehmen. „Es geht darum, die schönen Momente zu sehen – nicht darum, noch mehr Angenehmes in mein Leben zu quetschen“, betont Diplom-Psychologin Dr. Daniela Blickhan, die als eine der prominentesten Vertreterinnen der Positiven Psychologie in Deutschland gilt.
Sich Zeit nehmen für zwei Fragen
Hilfreich kann folgende kleine Übung sein: Kurz bevor man schlafen geht, sollte man sich einige Minuten Zeit nehmen für zwei Fragen. Die erste Frage lautet: „Was war heute schön?“ Sich diese Frage zu stellen hilft dabei, die Wahrnehmung zu weiten für die kleinen Glücksmomente des Lebens, die wir viel zu oft ausblenden.
Die zweite Frage ist fast noch wichtiger. Sie lautet: „Wie habe ich dazu beigetragen, dass ich den erlebten Moment als schön empfinden konnte?“ Möglicherweise hat man sich über einen kleinen Vogel gefreut, der auf dem Balkon Rast gemacht hat? Ein wirkungsvoller Beitrag war dann, dass man hingeschaut und den Vogel beobachtet hat. Was wie Psycho-Sprech klingt, wurde tatsächlich in Studien als wirkungsvoll nachgewiesen. Diese Übung fördert entspannten Schlaf und verringert depressive Tendenzen. Gerade in den zurückliegenden Lockdownphasen haben sich, so bestätigen es Psychologen, viele intuitiv gefragt, was am zurückliegenden Tag positiv war – und haben auf diese Weise zahlreiche schöne Dinge in ihrem Leben wiederentdeckt. glp