Für moderne Arzneimittel sind neue Darreichungsformen gefragt.

Wer krank ist und Medikamente braucht, schluckt Pillen oder Tabletten, nimmt Tropfen oder einen Saft ein. So war es zumindest in der Vergangenheit und so ist es auch heute noch in der allgemeinen Vorstellung verankert. Doch in der modernen Medizin spielen zunehmend Arzneimittel eine Rolle, bei denen die orale Einnahme nicht möglich ist.

Denn diese sogenannten Biologika bestehen aus sehr großen Molekülen – etwa Antikörpern, Enzymen oder Hormonen –, die nicht durch die Darmwand aufgenommen werden und so in den Blutkreislauf gelangen können.

Gefragt sind also andere Darreichungsformen, um die Vorteile der Biologika etwa in der Behandlung von Diabetes, Rheuma, Krebs oder Autoimmunkrankheiten optimal zu nutzen.

Gefragt sind: Sichere Autoinjektoren

Meist ist die Methode der Wahl die subkutane Injektion, also das Spritzen unter die Haut am Bauch oder Oberschenkel. Damit Patienten das selbstständig machen können und nicht ständig zum Arzt gehen müssen, braucht es spezielle Geräte wie einen Autoinjektor.

Das ist eine vollautomatische Spritze, mit der sich die Injektionen sicher, einfach und intuitiv zu Hause setzen lassen. Dabei ist viel mehr zu beachten, als man zunächst denken könnte: Zum Beispiel haben nicht wenige Menschen eine Nadelphobie, sodass es hilfreich ist, wenn die Nadel während des gesamten Prozesses nicht zu sehen ist. Auch muss sie nach dem Spritzen sofort sicher verwahrt werden, damit sich niemand im Haushalt an der benutzten Spritze stechen kann. Für die Nadelsicherheit und die fehlerfreie Injektion ist es auch wichtig, dass der Patient weiß, wie lange er das Gerät auf die Haut halten muss. Deshalb geben Autoinjektoren optische und akustische Signale, wenn sie aktiviert werden und wenn die Injektion abgeschlossen ist.

Für eine sichere Selbstinjektion ist das richtige Gerät entscheidend: sicher, einfach im Handling, gut unterscheidbar und intuitiv zu bedienen. So werden moderne Arzneimittel immer wichtiger. Foto: Graphicroyalty/Adobe Stock

Weitere Punkte, die bei der Entwicklung beachtet werden müssen, sind etwa die Gestaltung der Schutzkappe, die Farbgebung und die Handhabung. So benötigen etwa Patienten mit Rheuma in den Händen Geräte, die sich gut halten lassen und kaum Krafteinsatz erfordern. Auch muss jeder Autoinjektor ein einzigartiges Aussehen haben, damit zum Beispiel ein Rheumamittel und ein Insulin-Pen, die im gleichen Kühlschrank liegen, auf keinen Fall verwechselt werden können. Die Entwickler müssen sich hier viele Gedanken machen, bevor es für den Patienten ganz einfach heißt: aufsetzen, aktivieren, warten, fertig. djd

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.