Wenn die Blase schwächelt, geben Inkontinenz-Produkte & eine exakte Analyse der individuellen Situation Sicherheit

Es ist ein äußerst heikles Thema. Und viele Menschen sprechen nicht gerne darüber. Dabei ist Blasenschwäche gerade unter älteren Menschen weit verbreitet. In Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen an einer schwachen Blase. Der Anteil der Betroffenen steigt mit dem Lebensalter. In vielen Fällen können therapeutische Maßnahmen die Symptome lindern. Ganz verschwinden werden diese im höheren Alter aber meist nicht. Was also tun?

Wenn eine Behandlung nicht mehr ausreicht, greifen viele zunächst mit Hygieneprodukten aus der Drogerie. Dabei sind individuell angepasste Inkontinenzprodukte viel besser geeignet, einen aktiven und entspannten Alltag trotz Blasenschwäche zu ermöglichen. Die diskreten „Helferlein“ sorgen für zuverlässigen Schutz gegen Missgeschicke – niemand muss sich heute noch durch Inkontinenz in seinen Aktivitäten einschränken lassen. Damit die Versorgung mit Hygiene-Artikeln das Portemonnaie nicht zu sehr belastet, gibt’s Unterstützung von der Krankenkasse.

Produkte auf Rezept: die Voraussetzungen

Doch wie in jeder Gemeinschaft gilt auch in der Versichertengemeinschaft, dass persönliche Vorlieben manchmal zum Wohl aller zurückstehen müssen. Während dem einen die medizinisch notwendige, über Pauschalbeträge abgedeckte Versorgung reicht, wünscht der andere eine darüber hinausgehende Versorgung, um sich wohlzufühlen. Auf Rezept erhältliche Inkontinenz-Produkte müssen im Hilfsmittelverzeichnis des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) gelistet sein. Anders als die Produkte im Supermarkt oder in der Drogerie unterliegen sie dadurch strengen Qualitätsrichtlinien. Hersteller, deren Hilfsmittel vom Arzt verschrieben werden können, stehen also nicht nur im Wettbewerb mit der Konkurrenz, sondern sind zudem an klare gesetzliche Vorgaben gebunden – zum Vorteil der Versicherten. Denn die können sicher sein, dass Inkontinenz-Produkte auf Rezept wirklich hochwertig und sicher sind.

Welche Versorgung ist die richtige?

Welche Form der Inkontinenzversorgung die Passende ist, lässt sich anhand einer persönlichen Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt herausfinden. Foto: Monkey Business Images/shutterstock.com/Ontex/akz-o

Die Standardversorgung befindet sich dank der kontinuierlichen Anpassung des Hilfsmittelverzeichnisses und des Wettbewerbsdrucks bereits auf einem hohen Niveau. Trotzdem können nicht alle Bedürfnisse durch die gesetzliche Regelversorgung abgedeckt werden: Wer etwa besonders aktiv und mobil ist oder ein größeres Hygienebedürfnis hat, ist wahrscheinlich mit Komfortprodukten besser beraten. Die Differenz zwischen der medizinisch notwendigen und der sogenannten Wunschversorgung muss allerdings selbst getragen werden. Darum sollte am Anfang eine gründliche Anamnese stehen. Ziel ist es, durch eine exakte Analyse der individuellen Situation ein perfekt zugeschnittenes Produktpaket zu finden.

Die Seniorenliga gibt hilfreiche Informationen

Eine neue Informationsbroschüre der Deutschen Seniorenliga „Aktiv und entspannt bei Blasenschwäche“ erklärt den Weg von der Diagnose zum passenden Inkontinenzprodukt. Darüber hinaus beantwortet sie häufige Fragen: Was bedeuten die Bezeichnungen Pants, Inkontinenzvorlagen und -einlagen? Bis zu welcher Höhe übernimmt die Krankenkasse die Kosten? Wie funktioniert die Anlieferung nach Hause?

Mit einfachen Übungen können Sie Ihren Beckenboden trainieren und so Inkontinenz entgegenwirken. Foto: Halfpoint - stock.adobe.com

Die Broschüre ist kostenfrei bei der Deutschen Seniorenliga erhältlich oder kann im Internet heruntergeladen werden (www.dsl-blasenschwaeche.de.)
akz-o/ glp

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.