Vitamin-B12-Mangel als mögliche Ursache - eine Studie zeigt Risiken auf.

Älter werden ist nichts für Feiglinge – dieser Ausspruch wird dem Hollywoodstar Mae West zugeschrieben. Die gute Nachricht: Vermeintlich typische Alterserscheinungen wie ein unsicherer Gang oder eine nachlassende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit können auch andere Ursachen haben. Diese lassen sich teilweise behandeln – zum Beispiel ein Mangel an Vitamin B12. Er tritt mit zunehmendem Alter häufig auf und ist eine oft unterschätzte Ursache für chronische Müdigkeit, Erschöpfung oder neurologische Störungen.

Mit dem Alter steigt das Risiko

Eine Studie des Helmholtz Zentrums München zeigt, dass ein Viertel der über 65-Jährigen nicht ausreichend mit Vitamin B12 versorgt ist. Dieser Mangel kann sich vor allem auf die Blutbildung und das Nervensystem auswirken. Er entsteht unter anderem, weil mit zunehmendem Alter das Vitamin oftmals schlechter aus der Nahrung aufgenommen und im Körper verwertet werden kann. Ursachen sind Krankheiten, Medikamente und altersbedingte Veränderungen im Verdauungstrakt. So nimmt häufig die Produktion von Magensäure ab. Dadurch wird das Vitamin schlechter aus der Nahrung herausgelöst, wodurch weniger in den Körper gelangt. Dieser negative Effekt wird häufig durch die Einnahme von Medikamenten wie Säureblockern verstärkt. Um einen Mangel auch bei Aufnahmestörungen ausgleichen zu können, sind hochdosierte Tabletten erforderlich. In Studien hat sich eine Dosis von 1 000 Mikrogramm Vitamin B12 pro Tag als wirksam erwiesen.

Präparate mit dieser Dosis sind als Arzneimittel rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Im Gegensatz zu Nahrungsergänzungsmitteln unterliegen Vitamin-B12-Arzneimittel strengen behördlichen Qualitäts- und Wirksamkeitskontrollen.

Aktiv und leistungsfähig bleiben, wer wünscht sich das nicht? Eine wichtige Voraussetzung ist eine ausreichende Vitamin-B12-Versorgung. Bild: Großeltern gehen mit Enkel spazieren.
Aktiv und leistungsfähig bleiben, wer wünscht sich das nicht? Eine wichtige Voraussetzung ist eine ausreichende Vitamin-B12-Versorgung. Foto: djd/Wörwag Pharma/Colourbox/Monkey Business Images

Ob hinter den vermeintlichen Alterserscheinungen ein Vitamin-B12-Mangel stecken könnte, zeigt eine Blutuntersuchung beim Arzt. Bleibt ein Vitamin-B12-Mangel jedoch unentdeckt, können sich die Folgen mit der Zeit verschlimmern: Ärzte weisen darauf hin, dass Vitamin-B12-Mangel nicht nur die Blutbildung stören, sondern auch vielfältige neurologische Erkrankungen nach sich ziehen kann. Diese können sich beispielsweise durch Gangunsicherheit bemerkbar machen. Auch depressive Verstimmungen oder Gedächtnisstörungen können durch eine Unterversorgung des zentralen Nervensystems mit Vitamin B12 hervorgerufen werden. djd

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.