Folge von Reinigungsprozessen an der Augenoberfläche.

Wer morgens aufwacht, bemerkt oft eine krümelige Substanz an den Rändern der Augenlider, den „Schlafsand“. Prof. Dr. Gerd Geerling, Leiter des Ressorts „Trockenes Auge“ im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, erläutert, was es damit auf sich hat.

Nein, nicht der Sandmann ist es, der uns etwas in die Augen streut, der „Schlafsand“ kommt von innen: Im Schlaf haben wir die Augen geschlossen und blinzeln nicht. Dann sammelt sich Tränenflüssigkeit an den Augenrändern. Sie trocknet im Laufe der Nacht und Inhaltsstoffe können auskristallisieren. So bilden sich aus Staubteilchen, Zell- und Sekretresten kleine Krümel, die sich morgens vorzugsweise im inneren Augenwinkel finden. Das ist eine normale Folge der Reinigungsprozesse an der Augenoberfläche. Zu unterscheiden ist dies von schleimigen, eitrigen Absonderungen, die bei einer durch Keime verursachten Bindehautentzündung auftreten können.

Waschen, nicht reiben

Für die Gesundheit des Auges ist es ratsam, sich den Schlafsand nicht aus den Augen zu reiben, sondern ihn mit sauberem Wasser wegzuwaschen. Denn wer sich mit den Händen ins Auge fasst, kann dabei Keime auf die empfindliche Augenoberfläche übertragen. Tränenflüssigkeit bildet der Körper kontinuierlich. Neben Wasser enthält sie unter anderem Eiweißstoffe, Salze, Fette und Kohlehydrate.

Während des Schlafes kann die Tränenflüssigkeit nicht abfließen, sondern sammelt sich, gemischt mit Zellteilchen und Staubkörnern an den Augenrändern. Dort trocknet sie ein – so entsteht der Schlafsand. Foto: Wavebreakmedia - adobe.com

Der Tränenfilm reinigt und ernährt die Augenoberfläche und er schützt sie vor Krankheitserregern. Er besteht, vereinfacht gesagt, aus drei Schichten, die bei jedem Lidschlag neu auf dem Auge verteilt werden.
Tagsüber fließt die Tränenflüssigkeit über die Tränenpünktchen im inneren Augenwinkel in den Tränenkanal ab. Deshalb bilden sich tagsüber auch seltener Rückstände, die im Auge verbleiben.

Wenn die Tränen fehlen

Den Drang, sich die Augen zu reiben, empfindet man auch, wenn die Augen trocken sind, beispielsweise, wenn man müde ist: Der Körper will Ruhe, viele Aktivitäten lassen nach und auch die Tränendrüse produziert weniger Flüssigkeit. So kann die Augenoberfläche eher austrocknen. Jucken die Augen dann neigt man dazu zu reiben. Das bringt keine ernsthafte Besserung – nur Schlaf hilft gegen Müdigkeit. Andere häufige Ursachen für trockene Augen sind trockene Luft in geheizten Räumen oder auch der stundenlange konzentrierte Blick auf einen Bildschirm. Dagegen helfen bewusst häufiges Blinzeln, lüften, ein Spaziergang an der frischen Luft und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Auch Kontaktlinsenträger haben häufig das Gefühl, dass die Augen trocken sind, denn die Linsen behindern die Benetzung der Augenoberfläche.

Trockene Augen – eine Volkskrankheit

Trockene Augen können zu einer belastenden Krankheit werden, die mit einer mehr oder weniger schweren Entzündung der Augenoberfläche verbunden sein kann. Etwa 15 bis 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind davon betroffen – das Trockene Auge ist eine Volkskrankheit. Anhaltende Beschwerden sollten augenärztlich untersucht werden. Dabei wird geklärt, ob genügend Tränenflüssigkeit gebildet wird oder ob vielleicht die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört ist. Insbesondere wenn die äußerste, ölige Schicht des Tränenfilms fehlt, verdunsten die Tränen zu schnell, sodass das Auge austrocknet und irritiert wird. Verschiedene Tränenersatzmittel – Augentropfen, -gele oder auch salben – helfen, die Beschwerden zu lindern. In schweren Fällen können auch entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.