Sankt Martin: Geschichte und Historie
Jeder von Deutschland über Österreich bis in die Schweiz kennt die bunten Laternenumzüge, die jedes Jahr im November durch die Straßen ziehen. Schulen und Kindergärten veranstalten diese Umzüge. Begleitet von einer Kapelle und einem als Sankt Martin verkleideten Reiter auf einem Pferd, ziehen die Kinder um die Häuser. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Fest? Wer war Sankt Martin?
Soldat und Mildtäter
Geboren als Martinus ca. 316 im heutigen Ungarn, wuchs Martin in Oberitalien auf, der Heimat seines Vaters. Er trat, wenn auch widerwillig, in den Militärdienst ein. Der junge Soldat war im französischen Amiens stationiert. Genau hier kam es zu der Begegnung vor den Stadttoren mit einem Bettler. Für diesen armen Mann zerteilte Martin seinen Mantel mit dem Schwert und reichte ihm eine Hälfte.
In der Nacht darauf, so heißt es, habe der Soldat von dem Bettler geträumt und in ihm Jesus erkannt. Tief beeindruckt ließ sich der Soldat taufen und konnte nach 25 Jahren Dienst die Armee verlassen. Er wollte als Christ leben. Erst wurde Martin von Bischof Hilarius zum Priester geweiht. Anschließend zog er sich als Einsiedler in einen Wald zurück.
Das Bischofsamt wollte Martin nie. Doch als der Bischof von Tours 371 starb, sollte Martin der nächste Bischof werden. Aus seinen Bemühungen, der Bischofsweihe zu entgehen, geht eine weitere Tradition hervor: die Martinsgans. Der Legende nach soll sich Martin in einem Gänsestall versteckt haben, um der Weihe zu entgehen. Doch die Gänse verrieten ihn durch ihr Geschnatter. Martin wurde entdeckt und letztlich zum Bischof geweiht.
Die Geschichte von Martin und dem Bettler ist wohl die bekannteste. Hierauf beruhen Brauchtum und Tradition rund um das Martinsfest, wie wir es heute kennen. Martin – ein barmherziger Mensch, der bis heute mit Freude, Gesang und Ritualen gefeiert wird. Sp-o