Schlaganfälle vermeiden und modern behandeln – Infoabend am 10. Mai

Ein Schlaganfall kann verheerende Auswirkungen haben. Viele Faktoren können das Schlaganfall-Risiko erhöhen. So auch Cholesterin. Warum das so ist und wie ein gesunder Lebensstil dazu beitragen kann, das Risiko zu minimieren, erklärt Dr. Günther Heide, Chefarzt der Neurologie im Helios Klinikum Meiningen, anlässlich des Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai. „Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin“, betont Dr. Günther Heide. Der Neurologe ist Leiter der 2022 erfolgreich rezertifizierten Schlaganfall- Einheit (Stroke Unit) im Helios Klinikum Meiningen, die darauf spezialisiert ist, Menschen nach einem Schlaganfall schnellst- und bestmöglich wieder fit für ihren Alltag zu machen. Damit es aber gar nicht erst soweit kommt, liefert der Experte Informationen zur Risikovermeidung.

Wofür braucht der Körper Cholesterin?
Cholesterin wird als ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen sowie zur Bildung von Hormonen benötigt. Da es sich um eine Fettsubstanz handelt, löst sich Cholesterin nicht einfach im Blut (also einer wässrigen Flüssigkeit) auf. Für den Transport aus der Leber – hier finden ein Großteil der körpereigenen Cholesterinbildung statt – oder aus dem Darm, packt der Körper das Cholesterin daher mit Eiweißen (Lipoproteinen) in kleinen Teilchen (HDL, LDL) zusammen. Dabei verursacht LDL-Cholesterin Ablagerungen in den Wänden der Schlagadern Plaques), während das HDL-Cholesterin das LDL- Cholesterin wieder aus dem Blutkreislauf entfernt.

Warum ist zu viel Cholesterin schädlich?
Zu viel LDL-Cholesterin ist also verantwortlich für Plaques und führt so zu Engstellen in den Blutgefäßen. Darüber hinaus lässt es die Gefäßwände starrer und spröde werden (Arteriosklerose). Deshalb können die Gefäße schneller einreißen und sich auf diesen Rissen schließlich Blutgerinnsel (Thromben) ablagern. Wenn das geschieht, steigt das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel kann einen Schlaganfall auslösen, ein hoher HDL-Cholesterinspiegel dieses hingegen minimieren.

Woher kommt zu viel Cholesterin und wie macht es sich bemerkbar?
Ein hoher LDL-Cholesterinwert ist im Wesentlichen auf familiäre Veranlagung zurückzuführen. Oft wissen Betroffene gar nicht, dass ihr Cholesterinspiegel zu hoch ist, weil sich keine Symptome bemerkbar machen. Nur eine Blutuntersuchung bringt Klarheit. Daher empfehlen Ärzt:innen regelmäßige Cholesterinuntersuchungen, besonders bei erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle durch weitere Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht.

Gemüsespieß
Foto: pixabay

Info-Abend für Patienten und Ärzte
„Moderne interdisziplinäre Schlaganfallbehandlung“

Datum: 10. Mai
Uhrzeit: 17 Uhr
Ort: Speisesaal des Helios Klinikums Meiningen

Das Angebot ist kostenlos.

Wann sollte der LDL-Cholesterin-Wert gesenkt werden?
Je höher der LDL-Cholesterin-Wert ist, desto sinnvoller ist eine bewusste Senkung des Wertes. Je höher das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch andere Faktoren ist, desto mehr Wirkung zeigt eine Cholesterinsenkung. „Das empfohlene Ausmaß der Cholesterinsenkung ist daher abhängig vom individuellen Risiko für eine Herz-Kreislauf- Erkrankung, also auch davon, ob neben dem erhöhten Cholesterinspiegel weitere Risikofaktoren wie Geschlecht, Alter, Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen etc. auf den Patienten zutreffen“, erklärt Dr. Günther Heide.

Wie lässt sich der LDL-Cholesterin-Wert senken?
Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf Rauchen können
den Cholesterinspiegel auf natürliche Weise senken. Der Verzehr von mehr pflanzlichen und weniger tierischen Fetten („Mittelmeer-Küche“) wirkt sich ebenfalls günstig auf die LDL-Werte aus. Doch nicht immer ist das ausreichend, dann kann eine medikamentöse Therapie mit sogenannten Statinen erforderlich sein, um den Cholesterinspiegel zu senken. Statine hemmen die körpereigene Produktion von Cholesterin und werden unter anderem nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall eingesetzt, um das Wiederholungsrisiko zu minimieren. Sie können prophylaktisch aber auch bei sehr hohen LDL-Cholesterin-Werten angewandt werden, um Durchblutungsstörungen zu vermeiden. „Cholesterin ist also ein großer Risikofaktor. Wenn Sie sich über Ihren Cholesterinspiegel oder andere Risikofaktoren für Schlaganfälle Sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignete Präventionsmaßnahmen und Behandlungsoptionen“, rät Chefarzt Dr. Günther Heide. Helios Klinikum

Copyright – Verlagsgruppe HCSB

Nach oben scrollen
2021_Logo_Schrift_Vorteilhaft-leben_Initiative_blanko

Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.