Viele Menschen verbringen den Großteil des Tages sitzend. Eine mögliche Folge sind Gelenkprobleme. Wie lässt sich das vermeiden?

Stundenlanges Sitzen kann den Gelenken in Knie und Hüfte schaden und Fehlhaltungen begünstigen. Davor warnt die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE). Wer stundenlang mit gebeugten Gliedmaßen dasitzt, riskiert langfristig Verkürzungen in Sehnen, Muskeln und Faszien und als Folge davon Bewegungs- und Funktionseinschränkungen der Gelenke. Das kann anfälliger für Fehlhaltungen und Fehlbelastungen machen, beispielsweise für ein Hohlkreuz.

Der Knorpel „hungert“

Dazu kommt, dass auch der Gelenkknorpel durch Dauersitzen und den damit einhergehenden Bewegungsmangel in Mitleidenschaft gezogen wird. Der werde nur durch die Pumpbewegungen bei körperlicher Aktivität mit nährender Gelenkflüssigkeit versorgt, erklärt die Fachgesellschaft.

Wer seine Gelenke gesund halten möchte, sollte die folgenden Ratschläge beherzigen: Muskeln und Bänder mehrmals täglich bewusst dehnen. Die Sitzposition häufig wechseln und nach Möglichkeit immer mal das Sitzmöbel austauschen. Generell sollte man viel Bewegung in seinen Alltag einbauen.

Keine Position zu lange halten

„Es geht nicht darum, den perfekten Stuhl zu finden oder die ganze Zeit zu stehen“, stellt AE-Präsident Prof. Karl-Dieter Heller klar. „Keine Position, die wir zu lange einnehmen, ist gut für uns.“ Regelmäßigkeit und Abwechslung seien wichtig: „Wir sollten jede kleine Unterbrechung im Alltag für Dehn- und Kräftigungseinheiten nutzen“, rät Heller. Während das Teewasser koche, könne man den Psoas – den größten Beugemuskel in der Hüfte – durch einen Ausfallschritt nach vorne dehnen, jeweils drei Mal 30 Sekunden pro Seite. dpa

Wer viel sitzt, sollte an die Bewegung seiner Gelenke denken. Foto: ©Jacob Lund - stock.adobe.com
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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.